09.10.2013 | 08:31
Genossenschaftsidee soll Kulturerbe der Unesco werden
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(c) proplanta Die Genossenschaftsidee
Die Genossenschaftsidee hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. Grundsätzlich sind Genossenschaften nicht in erster Linie auf möglichst hohe Gewinne ausgerichtet. Vielmehr geht es darum, die Mitglieder zu unterstützen. Dabei kann es etwa um die Gewährung von Krediten gehen, einen gemeinsamen Einkauf von Waren oder den Bau und die Verwaltung von Wohnhäusern. Vergleichsweise neu sind Energiegenossenschaften, bei denen mit gemeinsamen Beteiligungen Solar- und Windparks oder Biogasanlagen erreichtet werden.
Pioniere in Deutschland waren Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) und Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883). Raiffeisen etablierte erste genossenschaftliche Strukturen während einer Landwirtschaftskrise. Bauern, denen Geld für Vieh, Saatgut und Gerät fehlte, konnten durch Zusammenschlüsse verhindern, dass sie weiter verarmen.
Schulze-Delitzsch gründete «Schuhmacher-Assoziation» und verfolgte die Idee von Kreditvereinen («Volksbanken»). Gemeinsame Einlagen dienten dazu, Gelder etwa an Handwerker zu vergeben. Das Credo: Eigenverantwortung durch Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung.
Heutzutage gibt es nach Angaben des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes weltweit etwa 800 Millionen Genossenschaftsmitglieder in mehr als 100 Ländern. Deutschlandweit zählen Genossenschaften rund 21 Millionen Mitglieder. (dpa)
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