Die Nachfrage nach deutschem Biodiesel hat in der ersten Hälfte 2016 deutlich nachgelassen. Mit gut 570.000 t wurde knapp ein Fünftel weniger ins europäische Ausland geliefert als im Vergleichszeitraum 2015. Vor allem Länder, die nur kleinere Mengen im Vorjahr abnahmen, haben 2016 noch weniger gekauft. Demgegenüber konnte in die Hauptdestinationen wie die Niederlande und Polen mehr abgesetzt werden. Gleichzeitig importierte Deutschland mehr Biodiesel aus dem Ausland. Mit knapp 390.000 t kamen 46 % mehr ins Land.
Über die europäischen Importhäfen in den Niederlanden und Belgien wurde mehr eingeführt, genauso wie aus Polen und Österreich. Demgegenüber gingen die Direktlieferungen aus Südostasien leicht zurück. Damit spiegelt die Außenhandelsstatistik nach Angaben der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (
AMI) dennoch die nach wie vor große Bedeutung der Biodieselexporte für die Auslastung der deutschen Biodieselanlagen wider.
Derzeit ist nicht abzuschätzen, ob sich dieser Trend auch für das zweite Halbjahr bestätigt. Eine Erklärung für den aktuellen Rückgang der Auslandsnachfrage könnte die verstärkte Verwendung von Biodiesel aus Altspeiseölen (UCOME) sein, das zweifach auf die energetische Quotenverpflichtung in Ländern wie den Niederlanden, Polen und auch Großbritannien angerechnet werden darf.