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01.04.2020 | 14:52 | Rindfleischmarkt 

Agrarmarkt aktuell: Rindfleischabsatz durch Corona eingebrochen

Schwäbisch Gmünd - Der Rindfleischmarkt ist von der Coronakrise derzeit massiv beeinträchtigt.

Rindermarkt 2020
(c) proplanta
Rindfleisch ist ein Produkt, das gerade beim Außer-Haus-Verzehr beliebt ist. Das Schließen aller Verarbeiter, Restaurants und Kantinen wirkt sich dadurch besonders negativ aus, zumal Privatkunden im LEH eher zu günstigerem Schweine- und Geflügelfleisch greifen. Betroffen ist insbesondere der Markt für hochpreisiges Rindfleisch, das bevorzugt an die Gastronomie geht.

Wegen der geschlossenen Fast-Food-Ketten, allen voran McDonalds, sind Vorderviertel von Kühen derzeit nur schwer absetzbar. Auch die klassischen Rindfleischkunden in Italien, Frankreich und Spanien bestellen momentan fast nichts. Rinder haben allerdings den Vorteil, dass sie auch ein paar Wochen geschoben werden können. Entsprechend halten sich Schlachtereien und auch die Landwirte zurück.

Jungbullen



Der Rückgang der Erzeugerpreise um rund 20 ct/kg SG in den letzten Wochen sorgt für ein schwaches Angebot. Die Verkaufsbereitschaft der Mäster und Viehhalter pendelt spürbar zurück. Entsprechend gibt es Berichte von rückläufigen Angebotsstückzahlen und vermehrten Anfragen von Vieheinkäufern der Schlachtereien. Dennoch kommt es weiterhin zu Preisabschlägen.

In KW 13 wurde von den preismeldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten für Jungbullen (E-P) im Schnitt 3,53 €/kg SG bezahlt. Bio-Jungbullen (E-P) erlösten im Februar bundesweit 4,25 €/kg SG (-4 ct/kg gg. Vj.).

Schlachtfärsen



Der Preis für Schlachtfärsen ging in den letzten Wochen um 22 ct/kg SG zurück. Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Süd-Westen wurden in KW 13 für Schlachtfärsen 3,18 €/kg SG (E-P) bezahlt. Stückzahlmäßig gingen die Schlachtungen allerdings um ca. 1/3 zurück. Im Februar erlösten Bio-Schlachtfärsen (E-P) bundesweit 4,48 €/kg SG (+-0 ct/kg gg. Vj.).

Schlachtkühe



Das Preisniveau für Schlachtkühe ging in den letzten Wochen um rund 30 ct/kg SG zurück. Bei der Verschiebung der Nachfrage in den privaten Bereich ist eher noch Hackfleisch von der Schlachtkuh, als Edelteile von Jungbulle oder Färse gefragt.

Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurde in KW 13 2,47 €/kg SG (E-P) bezahlt. Stückzahlmäßig gingen die Schlachtungen um 35 % zurück.

Im Februar erlösten Bio-Schlachtkühe (E-P) bundesweit 3,12 €/kg SG (+33 ct/kg gg. Vj).

Kälber



Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurden in KW 11 in den Handelsklassen E-P 69 Kälber geschlachtet. Im Durchschnitt wurde für diese Tiere 5,38 €/kg SG (E-P) bezahlt.

Der Einfluss des Coronavirus geht auch am Kälbermarkt nicht vorbei, dazu kommt der Druck durch schwache Jungbullenerlöse. Für Fleckviehbullenkälber wurde in KW 13 im Schnitt 4,07 €/kg LG gemeldet (-19 ct/kg gg. KW 11).

In KW 13 wurden für schwarzbunte Bullenkälber 40 € bezahlt (-10 € gg. KW 11).
LEL Schwäbisch Gmünd
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