Rindfleisch ist ein Produkt, das gerade beim Außer-Haus-Verzehr beliebt ist. Das Schließen aller Verarbeiter, Restaurants und Kantinen wirkt sich dadurch besonders negativ aus, zumal Privatkunden im
LEH eher zu günstigerem Schweine- und Geflügelfleisch greifen. Betroffen ist insbesondere der Markt für hochpreisiges Rindfleisch, das bevorzugt an die Gastronomie geht.
Wegen der geschlossenen Fast-Food-Ketten, allen voran McDonalds, sind Vorderviertel von Kühen derzeit nur schwer absetzbar. Auch die klassischen Rindfleischkunden in Italien, Frankreich und Spanien bestellen momentan fast nichts. Rinder haben allerdings den Vorteil, dass sie auch ein paar Wochen geschoben werden können. Entsprechend halten sich
Schlachtereien und auch die Landwirte zurück.
Jungbullen
Der Rückgang der Erzeugerpreise um rund 20 ct/kg SG in den letzten Wochen sorgt für ein schwaches Angebot. Die Verkaufsbereitschaft der
Mäster und Viehhalter pendelt spürbar zurück. Entsprechend gibt es Berichte von rückläufigen Angebotsstückzahlen und vermehrten Anfragen von Vieheinkäufern der Schlachtereien. Dennoch kommt es weiterhin zu Preisabschlägen.
In KW 13 wurde von den preismeldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten für Jungbullen (E-P) im
Schnitt 3,53 €/kg SG bezahlt. Bio-Jungbullen (E-P) erlösten im Februar bundesweit 4,25 €/kg SG (-4 ct/kg gg. Vj.).
Schlachtfärsen
Der Preis für Schlachtfärsen ging in den letzten Wochen um 22 ct/kg SG zurück. Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Süd-Westen wurden in KW 13 für Schlachtfärsen 3,18 €/kg SG (E-P) bezahlt. Stückzahlmäßig gingen die Schlachtungen allerdings um ca. 1/3 zurück. Im Februar erlösten Bio-Schlachtfärsen (E-P) bundesweit 4,48 €/kg SG (+-0 ct/kg gg. Vj.).
Schlachtkühe
Das
Preisniveau für Schlachtkühe ging in den letzten Wochen um rund 30 ct/kg SG zurück. Bei der Verschiebung der Nachfrage in den privaten Bereich ist eher noch Hackfleisch von der
Schlachtkuh, als Edelteile von
Jungbulle oder
Färse gefragt.
Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurde in KW 13 2,47 €/kg SG (E-P) bezahlt. Stückzahlmäßig gingen die Schlachtungen um 35 % zurück.
Im Februar erlösten Bio-Schlachtkühe (E-P) bundesweit 3,12 €/kg SG (+33 ct/kg gg. Vj).
Kälber
Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurden in KW 11 in den Handelsklassen E-P 69
Kälber geschlachtet. Im Durchschnitt wurde für diese Tiere 5,38 €/kg SG (E-P) bezahlt.
Der Einfluss des Coronavirus geht auch am
Kälbermarkt nicht vorbei, dazu kommt der Druck durch schwache Jungbullenerlöse. Für Fleckviehbullenkälber wurde in KW 13 im Schnitt 4,07 €/kg LG gemeldet (-19 ct/kg gg. KW 11).
In KW 13 wurden für schwarzbunte Bullenkälber 40 € bezahlt (-10 € gg. KW 11).