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30.01.2015 | 12:41 | Schlachtschweinemarkt 

Agrarmarkt aktuell: Überangebot drückt Schweinepreise

Schwäbisch Gmünd - Auch zum Jahresende hellte sich die seit Monaten anhaltende düstere Stimmung am Schlachtschweinemarkt nicht mehr auf.

Schlachtschweinemarkt
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Zwar wurden die angebotenen Stückzahlen zügig nachgefragt und die Schlachtbänder im Dezember im Hinblick auf das Weihnachtsfest und die verkürzten Schlachtwochen voll ausgelastet, doch das große Angebot an schlachtreifen Schweinen schien einfach nicht abzureißen und fiel für die Nachfrage mehr als ausreichend aus.

So wurde der Vereinigungspreis in KW 48 und KW 49 wiederum um je 4 Cent herabgesetzt, sodass das Jahr 2014 mit einem unbefriedigenden Preisniveau von 1,32 €/kg SG abgeschlossen werden musste.

Auch 2015 startete direkt mit einem weiteren (Preis-)Dämpfer. Feiertagsbedingt kam es aufgrund des umfangreichen Angebots zum Rückstau an Schlachtschweinen und damit einhergehendem Preisdruck. In der Folge musste der Vereinigungspreis Anfang Januar auf 1,28 €/kg SG zurückgenommen werden. Seither konnte sich der Markt langsam wieder stabilisieren und die Überhänge konnten kontinuierlich abgebaut werden.

Obwohl die Schlachtzahlen wieder auf über eine Mio. Tiere pro Woche anstiegen, zeigte sich der Markt aufnahmefähig. Leicht rückläufige Angebotsmengen machten in der aktuellen Woche endlich wieder einen Preisanstieg um 5 ct/kg SG möglich. Doch befinden wir uns Ende Januar in einer saisonal ungünstigen Zeit. Die Nachfrage, sowohl im Inland als auch im Export, fällt derzeit nur verhalten aus.

Die Marktentwicklung in den nächsten Wochen wird zeigen, ob sich endlich eine positive Trendwende abzeichnet. Die Exporte von deutschem Schweinefleisch konnten sich zum Jahresende hin wieder weitgehend stabilisieren. So lagen die Ausfuhrmengen von Jan. - Nov. 2014 mit +0,5 % sogar geringfügig über dem Vorjahreswert. Die Drittlandexporte waren insgesamt zwar um 6,2 % rückläufig, doch wurde 2,8 % mehr Schweinefleisch in die EU-Länder ausgeführt. Dennoch wurde im Erfassungszeitraum lediglich der Absatz nach Italien gesteigert (+11,8 %). Die übrigen EU-Länder zeigten sich weniger aufnahmefähig.

Die Exportzahlen nach Russland brachen in den ersten 11 Monaten 2014 gg. dem Vorjahr um 94,5 % ein, dagegen wurde mehr Schweinefleisch auf die Philippinen (+140 %), nach Südkorea (+135 %), aber lediglich +1,7 % mehr Ware nach China + Hongkong geliefert. 2014 schlachteten die meldepflichtigen Betriebe in Deutschland mit 49,5 Mio. Schweinen (-0,1 % gg. Vj.) praktisch so viel wie 2013. In den ersten 4 Wochen 2015 wurden 1,6 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet.

Die Nachfrage deutscher Privathaushalte nach Schweinefleisch war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. So wurde 2014 2 % weniger als 2013 eingekauft. Der Geldwert der Schweinefleischeinkäufe sank ebenfalls um 3,4 % gg. Vj. Bio-Schlachtschweine (HKl. E) kosteten im Dezember 3,31 €/kg SG (±0 ct/kg gg. dem Vormonat).

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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