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17.07.2022 | 13:00 | Erzeugerpreisindex 

Agrarpreisanstieg schwächt sich auf hohem Niveau etwas ab

Wiesbaden - Der Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte hat sich im Mai 2022 etwas von dem im April erreichten Rekord nach unten abgesetzt.

Agrarproduktion
(c) proplanta
Im Mai 2022 wurde nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 36,0 % registriert, nach einem Rekordzuwachs von 40 % im April. Indes ergab sich im Vergleich zum April 2022 ein Rückgang um 0,7 %.

Zuletzt wurde für die pflanzliche Erzeugung gegenüber dem Vorjahresmonat eine Teuerung von 37 % und für die tierischen Erzeugnisse von 34,2 % festgestellt. In der Pflanzenproduktion ist die Teuerung den Statistikern zufolge unter anderem auf die seit Juli 2020 steigenden Getreidepreise zurückzuführen; im Mai lagen diese um 71,5 % über dem Vorjahresmonat. Ausschlaggebend ist laut Destatis immer noch die Verknappung des Angebots infolge des Kriegs in der Ukraine.

Ebenfalls aufwärts ging es mit den Erzeugerpreisen für Raps und Speisekartoffeln, nämlich im Vergleich zu Mai 2021 um 60,8 % beziehungsweise sogar um 111,4 %. Dagegen rutschten die Erzeugerpreise für Obst nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,6 % ab. Unter anderem verbilligten sich Tafeläpfel um 17,0 % und Erdbeeren um 32,2 %.

Außerdem wurden die Produkte der Gemüseanbauer im Durchschnitt um 16,9 % preiswerter gehandelt als noch vor einem Jahr. Die Statistiker begründen diese negative Entwicklung mit einer im Vergleich zum Angebot zu geringen Nachfrage. Im Einzelnen sanken die Preise für Eissalat um 39,3 %, für Blumenkohl um 31,6 % und für Tomaten um 30,3 %. Außerdem habe sich Spargel als Folge von witterungs- und importbedingten Übermengen um 21 % verbilligt.

Bei den tierischen Erzeugnissen lag der Anstieg des Milchpreises Destatis zufolge gegenüber dem Vorjahresmonat mit 41,8 % deutlich über dem Durchschnitt. Eier verteuerten sich um 26,7 %, was unter anderem auf gestiegene Energie-, Transport- und Verpackungskosten zurückgeführt wird. Die Verkaufspreise für Schlachtvieh legten im Mittel um 30,7 % zu. Hier erhielten die Landwirte im Vergleich zu Mai 2021 für Rinder einen Aufschlag von 41,3 %, bei Schweinen von 23,9 % und bei Geflügel von 35,8 %.

Als Preistreiber hätten hier weiterhin die steigenden Kosten für Futter und Energie gewirkt. Außerdem bestätigten die Wiesbadener Statistiker die vorläufigen Ergebnisse zur Inflation bei den Nahrungsmitteln im Juni. Demnach verteuerten sich Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 12,7 %; die allgemeine Teuerungsrate lag bei 7,6 %.
AgE
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