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17.06.2015 | 15:27 | Wirtschaftsjahr 2014 
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Agrarsektor trotz rückläufiger Rohstoffpreise zufrieden

Berlin - Die 2.316 Mitgliedsunternehmen des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) erzielten 2014 einen addierten Umsatz von 66,4 Mrd. Euro.

Wirtschaftsjahr 2014
(c) elypse - fotolia.com
Das ist gegenüber dem Rekordjahr 2013 ein leichter Rückgang von 1,6 Prozent. „Dieses Ergebnis ist angesichts rückläufiger Rohstoffpreise und weit reichender Handelsrestriktionen auf Drittlandsmärkten mehr als zufriedenstellend“, führte Generalsekretär Dr. Henning Ehlers vor Journalisten in Berlin aus.

Für die Sparten ergibt sich ein differenziertes Bild: Die 225 Milchgenossenschaften, die jährlich rd. 20 Mrd. kg Milch erfassen und verarbeiten, steigerten ihren Umsatz vor allem mengenbedingt. Sie erzielten einen Gesamtumsatz von 14,8 Mrd. Euro und damit ein Plus von 3,9 Prozent. Trotz des schwierigen Umfelds – geprägt durch erschwerte Exportbedingungen – weisen die 92 Vieh- und Fleischgenossenschaften einen Umsatz von 6,6 Mrd. Euro (+2 %). Rückgänge sind in der Warenwirtschaft zu verzeichnen (-4,4 %). Wesentlich dafür sind die Volatilitäten vor allem im Getreidesektor. „Gleichwohl bleibt die Warenwirtschaft mit rd. 38 Mrd. Euro die mit Abstand umsatzstärkste Sparte im DRV“, so Ehlers. Warengenossenschaften erfassen, verarbeiten und vermarkten jährlich über 18 Mio. t Getreide und Raps.

„Unsere Mitgliedsunternehmen exportieren pro Jahr Agrarerzeugnisse im Wert von über 5 Mrd. Euro. Das alles leisten rd. 82.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hoch qualifiziert und sehr engagiert für ihre überwiegend landwirtschaftlichen Mitglieder und Kunden vor Ort tätig sind. Rd. 4.250 junge Menschen werden in den verschiedenen Sparten ausgebildet. Sie haben gute Berufschancen im Agribusiness“, erklärte Ehlers.

Sorgen bereiten dem DRV-Generalsekretär die aktuellen Entwicklungen auf dem Milchmarkt. Im April lag der Erzeugerpreis durchschnittlich bei 30,1 ct/kg und damit rd. 9 Cent bzw. 24 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. „Der Markt steht erheblich unter Druck. Ich betone aber ausdrücklich, dass die derzeitige Schwäche nicht aus dem Ende der Quotenregelung zum 31. März 2015 resultiert. Ausschlaggebend sind vielmehr die hohen Anlieferungsmengen im Vorjahr, der russische Importstopp und die schwächere Nachfrage, insbesondere aus China. Die Milchpreisentwicklung ist nicht hausgemacht, sondern ein globales Problem. Dabei stützt der schwache Euro gegenwärtig noch die deutschen und europäischen Ausfuhren“, stellte Ehlers klar.

Die Verantwortlichen der Molkereigenossenschaften und die DRV-Spitze sind im Gespräch mit dem Deutschen Bauernverband, um marktgerechte Lösungen zu finden und umzusetzen. „Wir befürworten den Ausbau einer gemeinsamen Exportoffensive, um verstärkt Märkte in Drittländern zu erschließen. Das unterstützt den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg der genossenschaftlichen Molkereien“, so der Generalsekretär.

Nutztierhaltung: Branche ist zu Veränderungen bereit

Wie kaum ein anderes Thema steht die moderne Nutztierhaltung im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. Unterschiedliche Interessen und vor allem Erwartungen haben zu einem emotionsgeladenen Spannungsfeld zwischen Politik, Wirtschaft und Verbrauchern geführt. „Deshalb ist es zwingend notwendig, dass wir den Dialog vorteilsfrei fortsetzen. Wir stellen uns der Herausforderung, wie wettbewerbsfähige Lösungen in der Wertschöpfungskette ausgestaltet werden können. Die Label- sowie Markenfleisch-Programme der letzten 30 Jahre haben keinen messbaren Erfolg gebracht. Die Initiative Tierwohl als gemeinsame wirtschaftsgetragene Lösung geht hingegen einen vollständig neuen, sehr Erfolg versprechenden Ansatz“, betonte Ehlers.

Der DRV als Mitgesellschafter und insbesondere die Mitgliedsunternehmen der genossenschaftlichen Vieh- und Fleischwirtschaft haben maßgeblich zur Praxistauglichkeit und Umsetzung der Initiative beigetragen. Am 28. April 2015 endete die erste Anmeldephase mit überwältigender Resonanz. Über 4.600 Schweine haltende Betriebe wollen mitmachen, deutlich mehr als erwartet. „Das ist ein klares Signal. Die Branche ist zu Veränderungen bereit“, so der Generalsekretär.

In den kommenden Wochen und Monaten wird daran gearbeitet, die Verbraucher über die Initiative Tierwohl aufzuklären. „Wir werden die Zeit nutzen, auch denjenigen Betrieben einen Zugang zur Initiative zu ermöglichen, die sich derzeit auf der Warteliste wiederfinden. Die vom Lebensmitteleinzelhandel Anfang Juni gestartete erste große Informationskampagne in den wöchentlichen Werbeprospekten ist auf jeden Fall ein guter Anfang“, betonte Dr. Henning Ehlers. (Pd)
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Kommentare 
kurri Altbauer 85 schrieb am 19.06.2015 14:07 Uhrzustimmen(45) widersprechen(27)
Herr Dr. Ehlers macht die Schwierigkeiten beim Export landw, Produkte für das rückläufige Ergebnis bei der Gesamtbilanz verantwortlich. Warum produzieren wir den eigentlich wie ein Weltmeister? Man hält uns vor, durch unsere Exportpreise die Märkte in den Entwicklungsländern zu stören. Dadurch schaden wir der Entwicklung in der 3. Welt. Eine der Folgen ist dann der Strom von Flüchtlingen, sie möchten gerne bei uns im Land wo Milch und Honig fließt, leben. Aus der Sicht der Unternehmen mag es wohl richtig sein immer auf Wachstum zu setzen. Nur was kommt am Ende dabei heraus? Fallende Preise, immer mehr Vorschriften und Gesetze, die uns das Leben schwer machen! Unser Ansehen in der Öffentlichkeit ist wie immer schlecht. Unser Planet wird bis auf die letzten Reste an Ressourcen ausgeplündert. Wovon sollen eigentlich späteren Generationen noch leben wenn wir schon alles“zu Geld“ gemacht haben? Kann unsere Erde überhaupt noch die ständig wachsenden Bevölkerungsmassen auf Dauer am Leben erhalten? Wir leben heute nach dem Motto: Nach uns die Sintflut! Dipl. Ing. Tetzlaff hat zu seinen Lebzeiten für eine Umstellung auf Wasserstoff geworben. Trotz Wegfall des Klimakillers Nr.1 dem Co 2, fand er kein Gehör für seine Thesen, keiner war bereit diesen Weg zu probieren! Eine Umstellung auf die sog. Wasserstoffwirtschaft, würde nur zwischen 40-50 Milliarden € kosten. Über das Erdgasnetz soll Wasserstoff in die Häuser geliefert werden, wo dann eine bedarfsgerechte Umwandlung mittels Brennstoffzelle in Strom und Wärme erfolgt. Soweit seine Theorien. Keiner wollte ihm folgen, vor allen Eon & Co waren strickt dagegen, sie kämpfen heute noch immer gegen die erneuerbaren Energien an. Der an der Küste produzierte Strom soll mit riesigen Hochspannungsleitungen nach Süddeutschland transportiert werden. In Gasform kann dieselbe Menge an Energie durch ein 60 cm Durchmesser starkes Rohr geleitet werden. Der ländl. Raum würde nicht durch 70 Meter hohe Masten weiter verschandelt. Von 1 ha Raps kann ein PKW 20.000 km weit fahren. Von derselben Fläche können aber 42 PKW mit H2 fahren! Wir währen nicht mehr von den Ölkonzernen abhängig, der Höhepunkt der Ölförderung ist schon lange überschritten. Ohne eine Änderung unseres Verbrauchsverhaltens, ist unser Klima nicht mehr zu retten. Mit vagen Versprechungen unserer Politiker ist es nicht getan, nur sie werden von den Bossen unserer Wirtschaft immer wieder veranlasst, ihren Wünschen zu folgen. Früher sollten wir umsteigen und Energiewirt werden, heute will davon niemand mehr etwas wissen. Bei einer Umstellung auf die Wasserstofferzeugung, hätten wir keine Sorgen mehr mit Absatzkrisen, weiter sinkenden Preisen und allem womit heute die Landwirte belastet werden. Es ist genug da für Teller und Tank. Auch brauchten wir dann nicht mehr um bessere Bezahlung betteln, wir brauchten uns nicht als Subventionsempfänger beleidigen zu lassen. Ich kann nur jedem sein Buch: Wasserstoff für Alle, zu lesen.
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