Die Preise könnten etwa 40% über dem Vorjahresniveau liegen, bei manchen Kulturen sogar noch höher, erklärte Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner am Dienstag zum offiziellen Erntebeginn im brandenburgischen Wustrau. Grund sei der gestiegene Bedarf auf dem Weltmarkt bei geringen internationalen Reserven. Außerdem leiden die großen Exportländer Russland und Ukraine unter Dürre und Ertragsausfällen.
Auch wenn Sonnleitner wegen des derzeit unbeständigen Wetters keine genaue Prognose abgeben wollte, rechnen die deutschen Bauern mit einer
Getreideernte auf Vorjahresniveau. Damals waren 43,3 Mio t eingebracht worden. Es werde allerdings regional große Unterschiede geben, sagte der Bauernpräsident. An Standorten mit ungünstiger Niederschlagsverteilung müssten die Landwirte nach der Trockenheit im Frühjahr mit empfindlichen Einbußen rechnen. Zudem mindere die derzeitige Nässe die Qualität bei Lagergetreide.
Sonnleitner zitierte US-Prognosen, nach denen in diesem Jahr weltweit mit der Ernte von 610 Mio t Weizen gerechnet wird. Der Verbrauch soll aber mit 618 Mio t darüber liegen. Die internationalen Weizenspeicher würden am Ende des Wirtschaftsjahres mit 112 Mio t voraussichtlich so gering gefüllt sein wie seit 30 Jahren nicht mehr, erklärte Sonnleitner. Die Vorräte reichten für höchstens zwei Monate. Deshalb habe der Weltmarktpreis für Weizen, Futtergerste und Roggen für Brot binnen Jahresfrist um 45% zugelegt.
Der Bauernpräsident verwies darauf, dass der
Getreidepreis in Deutschland zwischen 1997 und Anfang 2006 von 125 EUR auf 96 EUR pro Tonne und damit um mehr als 20% gesunken sei. Gleichzeitig seien die Kosten für Heizöl, Diesel und Düngemittel um mehr als 40% gestiegen. Deshalb hätten die Ackerbauern Nachholbedarf bei Investitionen, die sie möglicherweise jetzt tätigen könnten. DJG/hab
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July 03, 2007 09:55 ET (13:55 GMT)
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