Molkereivertreter, die den Boykott bekämpft hätten, seien «nicht länger tragbar», zitiert die Zeitung aus einem internen Schreiben des Bundesverbands Deutscher
Milchviehhalter (BDM) an seine Mitglieder. Ein Sprecher habe bestätigt, dass versucht werde, neue Vorstände und Aufsichtsräte zu
installieren: «Die Mehrheiten werden sich auf jeden Fall verschieben.»
In dem Schreiben attackiere der BDM mit scharfen Worten das Verhalten der Molkereien während des Boykotts: Statt die Milcherzeuger in ihrem Überlebenskampf zu unterstützen, hätten es die Molkereien vorgezogen, alles zu unternehmen, um den Streik der Bauern zu unterlaufen und zum Scheitern zu bringen: «Noch dümmer kann man nicht agieren!» Die genossenschaftlich organisierten Molkereien verarbeiten laut der Zeitung etwa zwei Drittel der deutschen Milch.
Um eine neue Führung zu wählen, könnten die Bauern jederzeit außerordentliche Mitgliederversammlungen einberufen. An diesem Donnerstag will CSU-Verbraucherminister Horst Seehofer mit Vertretern der Bauern auf dem Milchgipfel in Berlin die Probleme der Branche diskutieren. (dpa)