Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.10.2020 | 11:03 | Zu niedrige Milchpreise 
Diskutiere mit... 
   2   2

Bauernproteste vor Supermarktketten und Zentrallagern

Jarmen / Aichtal / Rinteln/Lauenau - Aus Protest gegen die nach ihrer Auffassung viel zu niedrigen Milchpreise haben Landwirte am Montagmorgen kurzzeitig die Zufahrt zum Zentrallager eines Discounters in Jarmen (Vorpommern-Greifswald) blockiert.

Bauernproteste Milchpreis
Bild vergrößern
Montagmorgen, kurz vor 4.00 Uhr: Etwa 50 Traktorfahrer blockieren das Zentrallager einer großen Supermarktkette. Die Aktion dauert etwa drei Stunden - und richtet sich gegen «Dumpingpreise» des Einzelhandels. Auch in anderen Bundesländern gab es Proteste. (c) proplanta
Die Bauern waren mit knapp zehn Traktoren und mehreren Autos gekommen, räumten die Blockade nach Aufforderung durch die Polizei nach kurzer Zeit aber wieder, wie ein Polizeisprecher sagte.

Die Aktion unweit der Autobahn 20, die ähnlich in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ablief, hatten regionale Landwirte ohne Unterstützung der Initiative Land schafft Verbindung (LsV) organisiert. Wie ein LsV-Sprecher für MV sagte, hatte man auch mit Blick auf die Corona-Lage von Demonstrationen abgeraten.

Die Milchpreise liegen bundesweit derzeit im Schnitt bei knapp über 30 Cent pro Liter, Bauern fordern etwa 10 Cent pro Liter mehr für eine auskömmliche Milchproduktion.
dpa
zurück
Seite:123
weiter
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 27.10.2020 09:06 Uhrzustimmen(23) widersprechen(4)
@Maximilian:

Tatsächlich ist es so: Der heutige Bauer „lebt“ nur noch von Subventionen, weil dieser von den Verkaufserlösen seiner Erzeugnisse -DEM ERLÖS SEINER EIGENEN HÄNDE ARBEIT!!!- nicht mehr existieren kann. Ich spreche hier explizit von den Familienbauernhöfen, wo jeder durchschnittliche Bauer aktuell immerhin etwa 140 verwöhnte hungrige Verbrauchermünder satt bekommt, letztere stattliche Bürgerschar sind jedoch außerstande, diesen einen Bauern zu ernähren!

Ja, Sie haben recht, werter „Maximilian“, an diesem maroden Prämiensystem läuft derzeit sehr vieles vollkommen aus dem Ruder, es ist schlichtweg absolut antiquiert.

Eben genau dieser Prämienmoloch bringt jetzt u.a. fresswütige Stiftungsbauern hervor - vielleicht haben Sie sich mittlerweile schlau gemacht, von wem ich hier spreche. Die perfide „Wachsen-oder-Weichen-Strategie“ innerhalb unserer ländlichen Räume, die einen ganz brutalen Kannibalismus unter den Bauern mit sich brachte/heute noch weitaus schneller befeuern wird, verstehen Sie schließlich ja auch.

Aktuell werden unsere Dörfer Kuh-leer geräumt, dereinst noch vom ortsansässigen Metzger geschlachtet. Nachdem letztere Spezies entlang der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette dem Strukturwandel bereits zum Opfer fiel, wurde das Schlachtvieh in den nächstgelegenen, in der Regel genossenschaftlichen Schlachtbetrieb verbracht, diesen gibt es auch nur noch in sehr verminderter Anzahl, mittlerweile weit über unser Land zerstreut werden die Tiere gegenwärtig zur Schlachtung in Schlachtzentralen gekarrt bei ihrer sprichwörtlich letzten „Weltreise“, sodann wieder in Zerlegebetriebe verteilt, usw.. Welche irrsinnigen Wege, bis das Fleisch letztendlich zurück in dieses Dorf kommt, wo jetzt jene letzte Kuh den Hof verlässt. Bei dem in Rede stehenden Bauernhof handelt es sich im übrigen um einen BIO-BETRIEB(!!!) mit Anbindehaltung seiner letzten Hobby-Kuh; und auch in einem BIO-Hof ist diese Anbindehaltung gesetzlich schlichtweg einfach verboten. - Das Todesurteil dieser jetzt wertlosen KUH.

Ein solches perverses System verteidigen SIE? - Kein Gnadenbrot für eine solche letzte Dorfkuh mit Tradition!? Wie viele Kindergarten- und Schulkinder haben das Tier in den vergangenen Jahren besucht u. liebevoll gestreichelt, diese handzahme, von der Bauernfamilie und von allen Dorfbewohnern geliebte Kuh, die jetzt ihre letzte weite Reise zur Schlachtbank angetreten hat...!?

In früheren Zeiten hatten solche Hoftiere eine Lebenserwartung von etwa 20 bis teilweise sogar 30 Jahren, diese Kuh verlässt dato nach allenfalls 10 Lenzen ihre Wellness-Tierhaltung.

Genau diejenigen, die uns Bauern nur noch Wasser predigen, verköstigen selbst edelste, teuerste Weine und realisieren dabei nicht einmal, dass die Bauern gerade infolge dieses extrem maroden Prämiensystems quasi zunehmend am langen Arm reihenweise verhungern müssen...
maximilian schrieb am 26.10.2020 19:36 Uhrzustimmen(7) widersprechen(31)
Ich finde die Bauernproteste dumm-dreist, weil die zahllosen Agrarsubventionen, die den größten Teil des landwirtschaftlichen Einkommens darstellen,verschwiegen werden.
  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirtschaft im Wandel - auf der Suche nach dem richtigen Antrieb

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Mehrere Ermittlungen nach Bauernprotesten in Brandenburg

 Entlastung der Landwirte in Sicht?

 EU-Staaten treiben Lockerung von Agrar-Umweltregeln voran

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger