Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.03.2021 | 16:20 | Direktvermarktung 

Bestellen Landwirte ihre Betriebsmittel künftig direkt beim Hersteller?

Braunschweig - Nachdem Onlinehändler wie Amazon das Einzelhandelsgeschäft durcheinandergewirbelt haben, wird darüber diskutiert, ob auch Hersteller von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln direkt an Landwirte verkaufen können.

Betriebsmittel
Agrarökonomen-Netzwerk agri benchmark Cash Crop zeigt Potenziale auf. (c) proplanta
Eine aktuelle Studie des Agrarökonomen-Netzwerks agri benchmark Cash Crop identifiziert international wichtige Potenziale, aber auch erhebliche Herausforderungen.

Bisher haben in den meisten Teilen der Welt lokale Einzelhändler und Genossenschaften den Markt für die Lieferung von Betriebsmitteln an Landwirte dominiert. Die Landwirte werden jedoch immer anspruchsvoller und sind an digitale Kommunikation, Online-Shopping und Geschäftsbeziehungen mit Menschen in verschiedenen Teilen der Welt gewöhnt. Ergeben sich dadurch Chancen für neue Spieler, sie mit Betriebsmitteln zu versorgen?

Die jetzt veröffentlichte Studie basiert auf Fakten und Erfahrungen von agri benchmark-Partnern aus 11 Ländern: Großbritannien, Uruguay, Argentinien, Brasilien, Schweden, Russland, Japan, Ukraine, USA, Australien und Polen.

Das Expertengremium hebt zunächst hervor, dass lokale Einzelhändler und Genossenschaften aufgrund ihrer persönlichen Beziehungen zu den Landwirten eine relativ starke Marktstellung haben. Hinzu kommt, dass diese Anbieter vielfältige Geschäftsbeziehungen zu Landwirten pflegen, auch über die reine Vermarktung von Betriebsmitteln hinaus – zum Beispiel durch Beratung oder durch Ankauf der Ernteprodukte. Diese Dienstleistungen sind im Rahmen einer Direktvermarktung nur schwer zu ersetzen.

Es wurde jedoch auch deutlich, dass der Direktvertrieb für bestimmte Gruppen von Landwirten und für bestimmte Produkttypen eine attraktive Option sein kann. Dr. Yelto Zimmer, Co-Autor der Studie und agri benchmark-Koordinator am Thünen-Institut: „Wenn Landwirte ohnehin auf private Beratung setzen, schafft dieser Service lokaler Händler keine zusätzlichen Loyalitäten.

Und unsere Netzwerk-Partner haben darüber hinaus mehrere Beispiele geliefert, die belegen, dass der Direktvertrieb von Betriebsmitten für den Ackerbau auf einigen wichtigen Märkten bereits heute ein relevantes Geschäftsmodell ist.“ So würden zum Beispiel in Brasilien Betriebsmittel erfolgreich durch die Plattform Orbia vertrieben. Dieses Modell dürfte von der zunehmenden Verbreitung der Videokommunikation infolge der COVID-19-Krise profitieren: Viele Landwirte haben erfahren, dass persönliche Treffen nicht immer notwendig sind, um Informationen auszutauschen.

Das vollständige, englischsprachige Papier steht als PDF unter https://bit.ly/3ukaGNp zur Verfügung.
thünen-institut
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 In Supermärkten gibt es bald keine braunen Eier mehr

 Rewe eröffnet erste rein vegane Supermarktfiliale in Berlin

 Verbraucher sparen im Supermarkt - Rewe macht dennoch mehr Gewinn

 Der Gang in den Supermarkt ist günstiger geworden - Inflation sinkt

 Haushalte verschwenden jeden Tag eine Milliarde Mahlzeiten

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken