 (c) Darren Baker - fotolia.com So fasst der Industrieverband European Bioplastics eine aktuelle Umfrage unter seinen 66 Mitgliedsunternehmen zusammen. Demnach erwarten insbesondere die Hersteller von Bioverpackungen 2006 Zuwächse von mehr als 100% im Vergleich zum Vorjahr.
Diesen Boom führt die Branche zum einen darauf zurück, dass mehrere europäische Handelsketten Bioverpackungen eingeführt haben, um ihre umweltbewusste Kundschaft anzusprechen. Zum anderen seien bei anderen Kunststoffverpackungen die Rohstoff- und Energiepreise stark gestiegen, heißt es. Laut der Umfrage des Verbandes rechnen die Biokunststoff-Hersteller auch für das Jahr 2007 mit einer weiterhin stark zunehmenden Nachfrage.
Derzeit haben Biokunststoffe nach Auskunft des Industrieverbandes erst einen Marktanteil am gesamten Kunststoffverbrauch in Europa von weniger als 1%. Doch die Branche setzt darauf, dass ihre Produkte unterdessen in einigen wichtigen Anwendungsgebieten die Marktreife erreicht haben. Dazu zählen insbesondere Verpackungen von frischen Lebensmitteln. Sie sollen Vorteile etwa bei der Bedruckbarkeit ohne Vorbehandlung sowie den so genannten Barriereeigenschaften gegenüber Gasen, Ölen und Fetten bieten.
Eine Art Trendsetterrolle in diesem Bereich hat nach Auskunft des Verbandes Großbritannien. Dort hat eine führende Supermarktkette im September dieses Jahres angekündigt, 500 Produktlinien auf Biokunststoffverpackungen umzustellen. Ihr Ziel ist es, damit 4.000 t fossile Kunststoffe pro Jahr einzusparen.
Andere britische Handelsketten wollen inzwischen ihr Sortiment ebenfalls um Bioverpackungen erweitern, berichtet der Branchen-Verband. Auch im übrigen Europa seien inzwischen Verpackungen aus Biokunststoff in den Regalen des Lebensmittelhandels zu finden, heißt es.
Doch nicht nur die Zahl der Produkte aus Biokunststoff nimmt nach Auskunft des Verbandes zu, auch die Zahl der Produzenten und der Anwender wächst weiter. Damit seien Biokunststoffe auf dem besten Weg, um mittelfristig den Sprung vom bisherigen Nischendasein zu einer breiten Markteinführung zu schaffen, heißt es. Dementsprechend sollen bis 2007 auch weitere Produktionsstätten weltweit in Betrieb gehen:
In Deutschland sind nach diesen Angaben neue Produktions-Kapazitäten in einer Größenordnung von 10.000 t geplant, in Italien 20.000 t und in den USA 50.000 t. Insgesamt stieg demnach die Herstellung von Biokunststoffen weltweit im Zeitraum von 2000 bis 2006 von rund 50.000 t auf rund 290.000 t im Jahr 2005 gestiegen.
Bis 2008 peilt der Verband einen weiteren Ausbau auf knapp über 500.000 t Produktions-Kapazität an und bis 2010 soll die Marke von 800.000 deutlich überschritten werden. DJG/jc/mal/23.11.2006
(END) Dow Jones Newswires
November 23, 2006
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