19.02.2023 | 09:26 | Kreditwirtschaft
Covid-Darlehen könnten viele Agrarbetriebe in Bedrängnis bringenRom/Frankfurt - Die Zeiten sehr preiswerter Kredite in Italien sind vorbei. Jetzt laufen die Darlehen mit „Covid-Garantie“ aus, mit denen die Regierung in Rom kleinere und mittelständische Unternehmen aller Branchen während der Pandemie und der Lockdowns unterstützt hat. |
(c) proplanta Der Gesamtbetrag dieser Kredite beläuft sich auf mehr als 500 Mrd. Euro, „wovon die Landwirtschaft 10 % in Anspruch genommen hat“, wie der Landwirtschaftsverband Copagri vorige Woche auf Anfrage von AGRA-EUROPE erklärte. Der Staat bürgte zu 100 % für diese Kredite, und der Zinssatz lag bei nur knapp über 0 %. Wer jetzt sein Darlehen verlängern oder ein neues aufnehmen wolle, müsse dagegen mit Zinsen zwischen 5 % und 7 % rechnen, so Copagri. Ein solcher Zinssatz sei jedoch für viele Agrarbetriebe unerschwinglich.
„Viele Betriebe, die den Kredit nicht rechtzeitig zurückbezahlt haben, könnten sich demnächst in einer noch schwierigeren finanziellen Lage wiederfinden“, warnte der Vorsitzende von Copragri, Tommaso Battista. Er forderte die Regierung auf, zugunsten der Agrarbetriebe einzugreifen. Generell müsse die Regierung Darlehen für die Landwirtschaft attraktiver machen.
Schon vor der Corona-Pandemie habe Copagri immer wieder einen Runden Tisch zu dieser Thematik angemahnt, erinnerte Battista. An diesem sollten Vertreter der Behörden und Regierung, der Landwirtschaft und der Banken teilhaben. Eine Forderung, die er jetzt erneuere, so der Copagri-Vorsitzende.
Auch in Deutschland sehen sich die Landwirte mit einer deutlichen Steigerung der Kreditzinsen konfrontiert. So teilte die Landwirtschaftliche Rentenbank am vergangenen Donnerstag (16.2.) mit, dass in der günstigsten Preisklasse (A) der Top-Zins für Förderkredite an Junglandwirte bei einer Zinsbindung von zehn Jahren und einer Laufzeit von zwölf Jahren jetzt bei effektiv 3,96 % liege.
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