Am
Getreidemarkt in Deutschland erschweren sehr heterogene Mengen- und Qualitätsergebnisse die Preisfindung. Die niedrigeren Proteinwerte bei Weizen dürften dabei auch ein Ergebnis der insgesamt überraschend hohen Erträge sein. Erste Qualitätsuntersuchungen deuten aber recht gute Eiweißqualitäten an, so dass insgesamt von einem ausreichenden Angebot an Ware mit hoher Backqualität auszugehen ist.
Marktwirkung könnte auch die erste offizielle
Ernteschätzung entfalten. So wird die
Getreideernte (einschl. Körnermais) auf 49,9 Millionen Tonnen geschätzt, das wären 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein bei Winterweizen soll die Ernte mit 25,7 Millionen Tonnen rund 5 Millionen Tonnen höher ausfallen als 2007.
B-Weizen-Partien mit Proteinwerten von 11 bis 11,8 Prozent sind deutlich umfangreicher als in vorangegangenen Jahren am Markt und lassen sich örtlich nur als Futterweizen mit entsprechenden Preiszugeständnissen vermarkten. Insbesondere im Einzugsbereich der Seehäfen hat sich die Nachfrage der Exporteure jedoch belebt.
Hohes Futtergetreideangebot dämpft Preiserwartungen Bei Futtergetreide steht einer reichlichen Verfügbarkeit eine überschaubare Nachfrage gegenüber. Im Norden ergeben sich im Exportgeschäft zwar einzelne Abschlüsse, für eine nachhaltige Marktentlastung reicht dies jedoch nicht aus. Zugleich ist die Abgabebereitschaft der Erzeuger bei Futtergerste verhalten, da die Abgeber auf eine Preiserholung spekulieren. Angesichts der erneut heraufgesetzten weltweiten Angebotsschätzungen scheint der Preisspielraum nach oben vorerst jedoch sehr begrenzt.
Die Prognose der Getreideernten Russlands und der Ukraine wurde jüngst um knapp 15 Millionen Tonnen auf insgesamt knapp 144 (Vorjahr: 108) Millionen Tonnen nach oben korrigiert. Die hiesige Wintergerstenernte wird von offizieller Seite auf 9,4 Millionen Tonnen veranschlagt, gut 13 Prozent höher als im Vorjahr. (
ZMP)