"Raiffeisen-Genossenschaften werden auf Drittlandsmärkten dauerhaft nur mit Know-how intensiven und qualitativ hochwertig veredelten Produkten konkurrenzfähig sein", betonte Dr. Henning Ehlers, Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Arbeitstagung für ehrenamtliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Baden-Württem¬bergischen Genossenschaftsverbandes.
Als Zukunftsbranche steht die deutsche
Agrarwirtschaft in der Mitverantwortung, eine kontinuierlich wachsende Weltbevölkerung mit hochwertigen, nachhaltig erzeugten Nahrungsmitteln zu versorgen.
„Die Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln wird sich in den nächsten 25 Jahren trotz Finanzkrise verdoppeln. Der Bevölkerungszuwachs erfolgt jedoch in Drittländern und nicht in der EU. Exporte von Qualitätsprodukten werden somit das Zünglein an der Waage für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg der Agrarunternehmen sein", führte Dr. Ehlers aus.
Die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der deutschen Milch- und Veredelungswirtschaft sowie in der Folge auch der genossenschaftlichen Unternehmen hängt in hohem Maße von der weiteren Ausgestaltung der Energiepolitik ab. Die Förderung der Biogaserzeugung hat zur Zunahme der Flächenkonkurrenz und zu steigenden Pacht- und Bodenpreisen geführt. Als Ergebnis dieser Entwicklung stellt der
DRV bereits eine spürbare Verknappung von Agrarrohstoffen im Markt fest.
„In der Folge müssen Futtermittel verstärkt importiert und Veredelungsbetriebe teilweise aufgrund gestiegener Rohstoffkosten aus der Produktion aussteigen. Diese Entwicklung ist nur zu stoppen, wenn wir die Produktivität im züchterischen und technischen Bereich konsequent ausbauen und fördern.
Darüber hinaus müssen bei der Biogaserzeugung verstärkt Reststoffe zum Einsatz kommen. Anderenfalls werden dauerhaft Arbeitsplätze in der Veredelungswirtschaft verloren gehen. Die nachhaltige Wertschöpfung im ländlichen Raum, in dem die Raiffeisen-Genossenschaften tätig sind, wird gefährdet", so der DRV-Geschäftsführer in Ilshofen." (drv)