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21.05.2007 | 13:50 | Agrarexporte 

Ernährungs-Produzenten: Agrar-Absatzfonds für Exportoffensive nötig

Berlin - Ernährungsindustrie und Deutscher Bauernverband (DBV) wollen mit einer Marketingoffensive verstärkt deutsche Lebensmittel im Ausland vermarkten.

Warenströme
(c) proplanta
Insbesondere bei den mittel- und osteuropäischen Nachbarn, aber auch in Asien lägen riesige Absatzchancen für deutsche Agrarprodukte, kündigten DBV-Präsident Gerd Sonnleitner und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am Montag in Berlin an. Der BVE-Vorsitzende Jürgen Abraham und Sonnleitner appellierten deshalb an die Bauern und die etwa 3000 Molkereien und Schlachtbetriebe, nicht länger die gemeinsame - von den Landwirten über Beiträge finanzierte - Absatzförderung zu blockieren.

Zur Zeit seien 70 Prozent der von ihnen jährlich an den öffentlich-rechtlichen Absatzfonds gezahlten Mittel blockiert, berichtete Sonnleitner. Er ist zugleich Verwaltungsratsvorsitzender dieses 90 Millionen Euro umfassenden Fonds, aus dem die Marketing- und Marktberichtsstellen CMA und zmp Absatzförderung und Produkt- Informationen betreiben. Diese und damit die Exportchancen deutscher Agrarprodukte wären im höchsten Maße gefährdet, wenn die Mittel nicht bald frei gegeben werden könnten. Dies wäre umso bedauerlicher, als sich die Landwirtschaft - zum Beispiel mit gestiegener Nachfrage nach Milch und steigenden Preisen bei Milchprodukten - gerade erst dem «Verdrängungskampf und Schnäppchenjagd der Discounter» entkommen sei, meinte Sonnleitner.

Die 380 000 deutschen Landwirte zahlen ihren Pflichtbeitrag - das seien für 200 000 Kilogramm Milch oder 500 verkaufte Schweine im Jahr zwischen 240 und 250 Euro - über die Abnehmer. Sie leiten das Geld an den Absatzfonds weiter. Nachdem das Kölner Verwaltungsgericht vor einem Jahr auf Grund einer bäuerlichen Klage eine Überprüfung der gesetzlichen Grundlage an das Bundesverfassungsgericht weitergeleitet hatte, haben Molkereien und Schlachtbetriebe in erheblichem Umfang Widersprüche gegen die Zahlung eingelegt. Dahinter steht die Sorge, flächendeckend mit Beitragsrückforderungen der Bauern konfrontiert zu werden. Damit liegen 70 Prozent auf Eis.

Da die CMA aber noch Rücklagen hat, hat sie für 2007 und 2008 immerhin noch die Hälfte der bisherigen Mittel zur Verfügung. Der CMA-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Hilse kündigte eine Konzentration des Marketing auf die Exportförderung an. Laut Abraham sind auf dem Auslandsmarkt jährliche Steigerungsraten von 10 Prozent möglich, während deutsche Nahrungsmittel im Inland nur einen Marktzuwachs von 1,5 bis 2,0 Prozent versprächen. Laut Sonnleitner hat sich deutscher Käse gegen die französische Konkurrenz durchgesetzt: «Ein Exportschlager - wir kommen mit der Nachfrage nicht mehr nach.» (dpa)
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