Ein wesentlicher Anteil des Wachstums ist auf die gestiegenen Verkaufspreise zurückzuführen, der Absatz nahm um +3,3 Prozent zu. Ein weiterer Treiber war im März das Saisongeschäft zu Ostern, dadurch konnten auch im sonst stagnierenden Inlandsmarkt Zuwächse erzielt werden.
Die
Lebensmittelproduktion blieb davon jedoch nahezu unberührt, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stagnierte bei +0,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Dynamisch entwickelte sich im März auch das Exportgeschäft. Die Lebensmittelausfuhren stiegen um +5,8 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro.
Ein moderates Wachstum sichert den vielen kleinen und mittelständischen Lebensmittelherstellern Existenz und Beschäftigung, den Verbrauchern gewährleistet es ein vielfältiges und bedarfsgerechtes Produktangebot. Die internationale
Wettbewerbsfähigkeit der
Ernährungsindustrie muss daher durch neue Wertschöpfungs- und Absatzchancen, aber auch weniger Bürokratie und Regulierung gewahrt werden.
Agrarrohstoffmärkte
Die
Preisentwicklung an den Agrarrohstoffmärkten bestimmt Angebot und Nachfrage am Weltmarkt. Wechselnde Ernteerträge, Witterungsbedingungen,
Lagerbestände, aber auch Wechselkurse können
Preisschwankungen hervorrufen. Im April 2017 zogen die
Agrarrohstoffpreise im Vorjahresvergleich weiter an.
Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg +4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im Vormonatsvergleich bedeutete dies jedoch einen Rückgang um -3,8 Prozent. Die Agrarrohstoffpreise notieren damit weiter auf hohem Niveau und bilden einen der beträchtlichsten Kostenfaktoren für die Lebensmittelhersteller.
Ausblick: Geschäftsklima
Das Geschäftsklima der Ernährungsindustrie gibt als Stimmungsindikator der Unternehmen einen Ausblick auf die zu erwartende Branchenkonjunktur. Im Mai 2017 hellte sich die Stimmung in der Branche wieder auf. Der entsprechende ifo-Index stieg um +1 Punkt auf +12 Punkte und war damit dreimal so hoch wie im Vorjahr. Besonders positiv entwickelten sich dabei die Geschäftserwartungen der Hersteller sowie die Perspektiven im Exportgeschäft.
Die gute Konjunkturentwicklung kann jedoch nicht über die schwierigen Rahmenbedingungen und den harten Wettbewerb in der Ernährungsindustrie hinwegtäuschen. So bewerteten die Lebensmittelhersteller ihre Ertragslage mehrheitlich negativ und sogar um ein Dreifaches schlechter als noch im Vorjahr.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das
Konsumklima in Deutschland lag im Mai 2017 weiter im Aufwärtstrend. Insbesondere die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher legten zu. Die
Teuerung stabilisierte sich und wirkte sich kaum negativ auf die Kauflaune aus. Der anhaltende Trend zu mehr Qualitätsbewusstsein geht mit einer höheren Ausgabebereitschaft der
Konsumenten einher, wodurch die bezahlten Preise steigen.
Im April 2017 sanken die
Lebensmittelpreise zwar um -0,3 Prozent im Vormonatsvergleich, stiegen aber im Vorjahresvergleich um +1,7 Prozent. Die allgemeinen
Lebenshaltungskosten blieben im gleichen Vergleichszeitraum konstant beziehungsweise stiegen um +2,0 Prozent.