Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am vergangenen Mittwoch (14.7.) mitteilte, konnten die Landwirte ihre
Erzeugnisse im Berichtsmonat im Durchschnitt um 8,4 % teurer verkaufen als im Mai 2020. Einen ähnlich starken Anstieg hatte es zuletzt im Juni 2019 gegeben. Im Vergleich zum April 2021 verzeichneten die Statistiker zuletzt einen durchschnittlichen Preisaufschlag von 2,4 %.
Im Einzelnen setzte sich der Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse fort; im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde zuletzt ein Plus von 15,6 % festgestellt. Dies wurde vor allem mit höheren Preisen für Getreide begründet, die sogar um 26,7 % zulegten.
Als mögliche Gründe für die positive Entwicklung werden das knappe Angebot und die anhaltend hohe Nachfrage angeführt. Raps verteuerte sich zuletzt sogar um 45,9 %. Dem Bundesamt zufolge waren die Rapslager nahezu leergeräumt. Dagegen verbilligten sich
Speisekartoffeln im Mai dieses Jahres gegenüber Mai 2020 um 53,2 %, womit sich der im September 2019 gestartete Abwärtstrend fortsetzte. Hierfür war nach Einschätzung der Statistiker das erntebedingt umfangreiche Angebot verantwortlich.
Auch Obst- und Gemüseerlöse im PlusLaut Destatis betrug die
Preissteigerung für Erzeugnisse des Gemüse- und Gartenbaus im Mai 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat 17,8 %. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die erneut gestiegenen Preise für Zierpflanzen und Blumen, für die im Berichtsmonat ein Plus von insgesamt 17,4 % ermittelt wurde. Diese Entwicklung begründeten die Statistiker ebenfalls mit dem geringen Angebot und der weiterhin starken Nachfrage.
Gemüse verteuerte sich unter dem Strich um 18,2 %. Vor allem die Preise für Tomaten und Spargel legten zu, und zwar um 31,9 % beziehungsweise um 23,6 %. Gleichzeitig erhöhten sich die Obstpreise um 26,3 % - vor allem wegen des Preisanstiegs bei Erdbeeren um 53,5 %. Hier habe das kalte Wetter zu deutlichen Reifeverzögerungen geführt. Dadurch sei die Saison erst zwei Wochen später als 2020 gestartet.
Schlachtschweine noch billigerLaut Destatis stiegen die Preise für tierische Erzeugnisse im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 %; dies war der erste Preisanstieg seit April 2020. Begründet wurde dies fast ausschließlich mit der positiven Entwicklung bei Milch, die sich um 10,5 % verteuerte.
Dagegen gaben die
Schlachtschweinepreise erneut nach, und zwar um 9,3 %. Allerdings wurde die Verbilligung nach Einschätzung der Experten durch ein geringeres Angebot und eine steigende Nachfrage durch Öffnungen in der Außengastronomie gedämpft.
Für Schafe und Ziegen beobachteten sie indes - wie in den vergangenen Monaten - steigende Preise. Hier wurde imMai 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat ein Aufschlag von 28,4 % festgestellt. Außerdem erlösten die Landwirte für Rinder 17,3 % mehr.