Die Milcherzeugerpreise haben in der ersten Jahreshälfte nach dem starken Preisanstieg gegen Ende 2007 wieder nachgegeben. Sie liegen aber weiter über dem Vorjahresniveau. Im Mai und Juni bewegten sich die Anlieferungen im Schnitt auf dem Vorjahresniveau. Den ausgeprägten expansiven Tendenzen in Frankreich und in den Niederlanden stand ein reduziertes Angebot in Deutschland und Österreich aufgrund von Lieferstreiks gegenüber.
Anlieferungen entwickeln sich unterschiedlichInsgesamt ist in der EU jüngst kein eindeutiger Trend beim Lieferverhalten der Landwirte zu erkennen. Während in Frankreich und den Niederlanden ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist und die rückläufigen Tendenzen im Vereinigten Königreich etwas abgeflaut sind, ist in Irland und Dänemark trotz höherer
Milchpreise und erhöhter Quoten bislang keine Ausweiterung der
Milchanlieferung festzustellen. In Osteuropa bewegen sich vor allem in Polen und im Baltikum die Milchmengen deutlich über dem Vorjahresniveau. In Schweden und in Finnland war im Mai ähnlich wie im Vereinigten Königreich ein Abflachen der zuletzt stark rückläufigen Tendenz zu erkennen.
Günstige GrundfuttersituationIm Juli dürfte sich das Milchaufkommen im EU-Durchschnitt wieder über dem Vorjahresniveau bewegt haben. Dafür sprechen wieder höhere Anlieferungen in Deutschland und weiterhin höhere Anlieferungen in Frankreich. Zudem war die Witterung in weiten Teilen Europas im Juni von ausreichenden Niederschlägen gekennzeichnet, was für die Grundfuttersituation eine günstige Ausgangsbedingung darstellt. Außerdem zeichnen sich schwächere
Getreidepreise ab, was eine günstigere Kraftfutterversorgung zulassen wird. Auch bei den Energiepreisen scheint der Höhepunkt überschritten zu sein. (ZMP)