«Es ist unwahr, dass Familienbetriebe unter der Liberalisierung des Milchmarktes stärker leiden. Insbesondere die deutschen Betriebe haben Standortvorteile», sagte der Milchexperte der
EU-Kommission, Martin van Driel, nach Angaben des Bauernverbands am Freitag in Berlin. Der allmähliche Ausstieg aus der
Milchquote - der europäischen Produktionsbeschränkung - beschleunige nicht den Strukturwandel. Dagegen klagte der Chef des Bundesverbands Deutscher
Milchviehhalter, Romuald Schaber, am Mittwoch über eine zunehmende Zahl von Insolvenzen, weil die Milcherzeugerpreise wieder fielen.
Die Milchbauern leiden darunter, dass ihnen Molkereien deutlich weniger zahlen als noch vor einigen Jahren. Die Angebotspreise lagen 2009 nach Angaben des Raiffeisenverbands mit 24,5 Cent pro Liter 9 Cent niedriger als zuvor. Vor dem Brandenburger Tor forderten Mitglieder des Netzwerks Nandu am Freitag, Kühe vor Ausbeutung zu schützen. Es gehe nicht um größere Ställe oder kürzere Transporte, sondern um eine artgerechte Haltung. (dpa)