Die Erzeugerpreise zogen weiter an und erreichten neue Jahreshöchststände. Nach Angaben der
EU-Kommission war das Schlachtaufkommen im ersten Quartal 2021 in den 27 Mitgliedstaaten gegenüber der Vorjahresperiode um 3,3 % rückläufig; die Rindfleischerzeugung ging um 3,7 % zurück. Seitdem hat das Angebot in einigen Ländern im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat zwar wieder etwas zugenommen, ist aber nicht zu reichlich.
Dies zeigt sich auch in der aktuellen Preisentwicklung für die Woche zum 13. Juni, in der sich die
Preise für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Vorwochenvergleich im Mittel um 1,42 Euro oder 0,4 % auf 387,34 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) befestigt haben.
Mitverantwortlich dafür waren unter anderem überdurchschnittliche Aufschläge zwischen 1,9 % und 7,1 % in Belgien, Litauen, der Slowakei, Tschechien und Portugal. Jeweils gut 1 % mehr bezahlten Schlachtbetriebe in Österreich und Polen. In Deutschland, Frankreich und Dänemark änderte sich dagegen an den Jungbullenpreisen wenig; in Italien gaben sie sogar um 4,1 % nach.
Am stärksten fiel der Preisanstieg in der Berichtswoche laut Kommission für Schlachtkühe der Handelsklasse
O3 aus; sie legten im Mittel der Gemeinschaft um 4,94 Euro oder 1,6 % auf den neuen Jahreshöchstpreis von 316,53 Euro/100 kg SG zu. Hieran war Deutschland mit einem Plus von 2,8 % beteiligt; für die Niederlande wurde ein Zuwachs von 4,1 % angegeben.
In Dänemark, Irland und Frankreich fiel der Anstieg mit 0,6 % gemäßigter aus. Nur wenige Länder meldeten rückläufige Preise für Altkühe, darunter Portugal mit 2,0 % und Spanien mit 3,1 %.
Weiter im preislichen Aufwind befand sich Mitte Juni auch der Markt für Schlachtfärsen. Diese wurden laut Kommission in den EU-Schlachtbetrieben im Mittel mit 392,36 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 4,43 Euro oder 1,1 % mehr als in der Vorwoche. Hierbei konnten sich die Erzeuger in Spanien, Deutschland und den Niederlanden über Aufgelder zwischen 2,4 % und 3,8 % freuen; in Italien sollen es sogar 9,3 % gewesen sein.
Solche Preissprünge resultieren jedoch oft aus einer statistisch kleinen Erhebungsbasis. Zuschläge zwischen 1,3 % und 2,0 wurden zudem in Österreich, Portugal und Luxemburg gezahlt, während Frankreich nur unveränderte Preise meldete.