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30.10.2022 | 04:04 | Schweinemarkt 

EU-Schlachtschweinepreise stabil bis fallend

Bonn - Am Schlachtschweinemarkt in Deutschland zeigt sich die Marktlage zum Monatswechsel wenig verändert. Das kleiner als im Vorjahr ausfallende Lebendangebot reicht gut für den gebremsten Bedarf der Fleischhersteller aus; die Schweinevermarktung verläuft eher schleppend.

Schweinefleischproduktion
Schlachtschweineangebot in Deutschland für den Bedarf gut ausreichend - VEG-Preis kann bei 1,90 Euro gehalten werden - Fleischmarkt lässt Nachfrageimpulse weiter vermissen - Feiertag Allerheilgen stört europaweit die Schweinevermarktung - Schlachter in Österreich und Belgien zahlen Mästern unverändertes Geld - Notierungsrückgänge dagegen in Frankreich und Spanien. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Nur aufgrund von vorgezogenen Schlachtungen wegen des Reformationstages und Allerheiligen dürften die an die Schlachtbetriebe gelieferten Stückzahlen in dieser Woche etwas zugenommen haben. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre Leitnotierung am Mittwoch (26.10.) mit 1,90 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten.

Laut Analysten haben auch der vorherige Notierungsabschlag von 10 Cent für Schlachtschweine und die Preisnachlässe im Fleischverkauf kaum zu einer Nachfragebelebung geführt. Der Bedarf des Lebensmitteleinzelhandels und der Gastronomie wird derzeit für die Jahreszeit als verhalten beschrieben, und auch die Endverbraucher greifen zurzeit nicht beherzt zum Schweinefleisch.

Laut Danish Crown (DC) lässt das inflationäre Umfeld die Kunden in der Fleischbranche vorsichtiger als sonst agieren. Das liege wohl daran, dass es Zweifel über den Umfang des Weihnachtsgeschäfts und Unsicherheit über die Preisentwicklung gebe, wenn das Schweineangebot in der Europäischen Union saisonal weiter zunehme. Keiner möchte zu viel Ware ordern.

Danish Crown ließ seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine mit umgerechnet 1,67 Euro/kg SG stabil. Keine Änderung an der Bezahlung schlachtreifer Tiere gab es auch bei den Schlachtunternehmen in Österreich und Belgien, obwohl auch dort die Verkaufssituation am Fleischmarkt als schwierig beschrieben wurde. In Italien kam es als einem der letzten EU-Staaten zu einem Ende des sommerlichen Preisauftriebs. Dort nähern sich Angebot und Nachfrage am Lebendmarkt einem Gleichgewicht an; der nationale Leitpreis blieb unverändert.

Maximales Minus in Frankreich



In Frankreich mussten die Mäster zuletzt dagegen einen deutlichen Preisabschlag hinnehmen. Am Marché du Porc Breton (MPB) wurde der maximal zulässige Rückgang der Notierung in Anspruch genommen; sie sank im Vorwochenvergleich um 6,1 Cent auf 1,914 Euro/kg SG.

Die verringerten Schlachtkapazitäten in zwei aufeinander folgenden Feiertagswochen und die nachgebenden Preise in EU-Nachbarstaaten haben dem MPB zufolge den Notierungsabschlag bewirkt. In Spanien setzte sich der inzwischen begonnene Preisverfall ebenfalls fort. Am Mercolleida ging die Notierung am Donnerstag um 2,3 Cent auf 1,678 Euro/kg Lebendgewicht (LG) zurück.

Grund hierfür waren vor allem die zuletzt deutlich gestiegenen Schlachtgewichte und die immer noch vergleichsweise hohen Ankaufspreise im EU-Vergleich für die spanischen Schlachtbetriebe. Positiv wurde bewertet, dass China wieder etwas mehr Schweinefleisch abnehme.

Fortgesetzter Rückgang des EU-Preismittels



Bezogen auf die gesamte Europäische Union tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 23. Oktober abermals schwächer. Nach Angaben der EU-Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten mit 202,47 Euro/100 kg SG bezahlt; das waren 1,84 Euro oder 0,9 % weniger als in der Vorwoche, aber noch 55,3 % mehr als vor einem Jahr.

Wesentlichen Einfluss auf den EU-Rückgang hatte Deutschland mit einem Preisminus von 2,7 %, was eine Folge der vorherigen Korrektur der VEZG-Notierung um 10 Cent nach unten war. Zudem standen die Schlachtschweinepreise in Litauen mit einem Minus von 2,7 % und in Lettland mit 3,7 % stärker unter Druck.

In Tschechien, der Slowakei, Spanien und Frankreich erhielten die Erzeuger zwischen 0,6 % und 0,9 % weniger Geld für ihre Tiere. Knapp behauptet oder stabil tendierten dagegen die Auszahlungspreise in Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Österreich. Mit Ausnahme von Dänemark dürften in der nächsten Berichtswoche in diesen Ländern stärkere Abschläge nach Brüssel gemeldet werden, da dort mit einem gewissen Zeitverzug auf die deutsche Entwicklung reagiert wird.

Nur in drei EU-Ländern konnten sich die Mäster in der Berichtswoche über höhere Schlachtschweinepreise freuen; diese legten in Rumänien, Ungarn und Bulgarien laut Kommission zwischen 0,4 % und 1,8 % zu.
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EU-Markpreise für Schlachtschweine
AgE
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