Aufgrund der Aktualität fand die Veranstaltung eine äußerst positive Resonanz bei Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern und Verbänden.
Die Landwirte müssen bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen zunehmend Anforderungen zum
Erosionsschutz beachten. Das Bodenschutzrecht bestimmt, dass Bodenabtrag möglichst zu vermeiden ist. In Wassereinzugsgebieten fordert die Wasserrahmenrichtlinie gezielte Maßnahmen, um Bodenabschwemmungen zu verhindern. Als Gegenleistung für EU-Direktzahlungen gelten auf erosionsgefährdeten Feldstücken ab Mitte 2010 strengere Auflagen.
Die Erosionsgefährdung wurde von der LfL für die gesamte, landwirtschaftlich genutzte Fläche Bayerns berechnet. Sie stellen das neue Erosionsgefährdungskataster dar. Der Bodenabtrag ist in den letzten 20 Jahren zurückgegangen, weil die Landwirte zunehmend Erosionsschutzverfahren anwenden. Im Mittel erodieren heute nach Modellberechnungen jährlich noch etwa 2,8 Tonnen Boden pro Hektar Ackerfläche, eine Größenordnung, die allerdings immer noch ausreicht, um lokal Schäden an der Bodenfruchtbarkeit, an Gewässern und Bauwerken zu verursachen.
Im Erosionsschutz gilt es vor allem, den in Bayern von Mai bis September niedergehenden Starkniederschlägen durch Bodenbedeckung und eine gute Bodenstruktur die erosive Kraft zu nehmen. Eine Reihe von praxiserprobten Maßnahmen ermöglichen es dem Landwirt, den Bodenabtrag auf ein Minimum zu reduzieren. Die Mulchsaat von Zuckerrüben und Mais in einen Stroh- oder Zwischenfrucht-Mulch ist in jedem Fall ein guter Schutz vor Bodenerosion. Konservierende
Bodenbearbeitung oder die richtige Wahl der Feldfrüchte sind weitere wirkungsvolle Mittel. In der Flurneuordnung lassen sich Hanglängen und Bewirtschaftungsrichtung optimieren.
Vertreter der bayerischen Landwirtschaftsbehörden stellten die aktuellen Anforderungen und die Fördermöglichkeiten im Bayer. Kulturlandschaftsprogramm vor und diskutierten geeignete Schutzmaßnahmen im Spannungsfeld von Bodenschutz und Wirtschaftlichkeit. Dr. Walter Schmidt vom Sächsischen Landesamt gewährte einen Blick auf das Nachbarbundesland, wo die pfluglose konservierende Bodenbearbeitung bereits von sehr vielen Landwirten praktiziert wird. (LfL)