Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.10.2012 | 11:30 | Versorgungslage 

FAO-Preisindex leicht gestiegen

Rom - Vor allem Fleisch- und Milchprodukte haben den Nahrungsmittelpreisindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zuletzt wieder in die Höhe getrieben.

FAO
(c) FAO
Wie die FAO am Donnerstag mitteilte, kletterte der Index von August auf September um 1,4 % auf 216 Punkte, nachdem das Niveau zuvor zwei Monate stabil geblieben war. Die weltweiten Fleischpreise stiegen im Monatsvergleich um durchschnittlich 2,1 %. Dabei registrierte die FAO eine besonders starke Verteuerung von Schweinefleisch um 6 %, außerdem einen Aufschlag bei Geflügelfleisch von 2 %.

Der Milchpreisindex befand sich im September auf einem mittleren Niveau von 188 Punkten; das waren 7 % mehr als im Vormonat - der abrupteste Sprung nach oben seit Januar 2011. Die FAO berichtet von einer festen Nachfrage nach Milchprodukten, die zusammen mit gestiegenen Futterkosten die Preise stütze.

Die Getreidepreise sieht die UN-Organisation leicht im Aufwind: Insgesamt wurde im September eine Erhöhung um 1 % auf 263 Punkte ermittelt, wobei die Verteuerung von Weizen und Reis zu Beginn des Monats einen Fall der Maispreise überlagerte.

Obwohl die FAO mit einer verknappten Weizenversorgung rechnet, lobt sie die entlastende Wirkung, die Russlands Ankündigung, auf Exportbeschränkungen zu verzichten, in der zweiten Septemberhälfte auslöste.

Die Welt-Getreideerzeugung 2012 veranschlagt die Behörde aktuell auf 2.286 Mio. t; das wären 9 Mio. t weniger als im September geschätzt und 2,6 % weniger als 2011, das allerdings ein Rekordjahr war. Die internationalen Bestände dürften deshalb bis zum Ende des Wirtschaftsjahrs 2012/13 um 28 Mio t auf 499 Mio. t sinken.

Dürrebedingte Ernteverluste sieht die FAO vor allem in den USA, Europa und Zentralasien. Gleichzeitigwartet sie mit der guten Nachricht auf, dass die Getreideproduktion in 65 armen, besonders bedürftigen Staaten und Indien in diesem Jahr rekordverdächtig sei, mit 534 Mio. t und einem Plus von 1,7 %gegenüber 2011.

Auch die ersten Anzeichen für die Ernte 2013 seien ermutigend und dieWinterweizenaussaat auf der nördlichen Erdhalbkugel unter günstigen Witterungsbedingungen bereits weit fortgeschritten. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Internationaler Weizenmarkt: EU verliert Marktanteile an Russland

 Internationale Agrarpreise erholen sich unterm Strich leicht

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Matif-Futures erholen sich

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte