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27.09.2013 | 10:43 | Saatguterzeuger 

Futterpflanzen-Saatgutwirtschaft sorgen sich um EU-Saatgutrecht

Fulda - Am 25. und 26. September 2013 hat in Fulda die Wirtschaftliche Fachtagung für Futterpflanzen- und Zwischenfruchtsaatgut stattgefunden.

Futterpflanze Klee
(c) proplanta
Der Entwurf der EU-Kommission für eine neue Ratsverordnung für Pflanzenvermehrungsmaterial war das Generalthema der vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP), vom Deutschen Raiffeisenverband e. V. (DRV) und vom Bundesverband Deutscher Saatguterzeuger e. V. (BDS) gemeinsam durchgeführten Tagung.

"Die bewährten Grundprinzipien des europäischen Saatgutrechts wie staatliche Sortenzulassung und Saatgutzertifizierung unter staatlicher Aufsicht werden aufrecht erhalten bleiben“, erklärte Dr. Herman Freudenstein vom Bundessortenamt. Allerdings werde es eine Reihe von Öffnungsklauseln und Ausnahmeregelungen geben.

Rudolf Vögel vom Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg beleuchtete eine der geplanten Ausnahmereglungen. Er erklärte das Konzept hinter der Vermarktung von „heterogenem Material“ und zeigte Verwendungszwecke für solches Vermehrungsmaterial auf.

Schließlich stellte Alexandra Bönsch, BDP, die Haltung der europäischen Saatgutwirtschaft zu den Entwürfen für ein neues EU-Saatgutrecht vor. „Wir sehen erheblichen Nachbesserungsbedarf“, erklärte sie. Kritisch werden insbesondere die Öffnungsklauseln für „heterogenes Material“ und „Nischenmärkte“ gesehen.

„Wir befürchten, dass die umfangreichen Ausnahmeregelungen die bewährten Grundsätze der Saatgutgesetzgebung vollkommen aushöhlen werden", sagte Bönsch. Auch die neuen Regelungen zum Inverkehrbringen von Saatgut von in Prüfung befindlichen Sorten und die Ausstellung von Feldbesichtigungszertifikaten für noch nicht endgültig zertifiziertes Pflanzenvermehrungsmaterial würden unnötig verkompliziert.

Zuvor hatten Dieter Rücker für die Futterpflanzenabteilung des BDP, Georg Brand für den DRV und Richard Karl für die Handelsabteilung des BDP ihre Sicht der gegenwärtigen Marktsituation für Futterpflanzensaatgut in Deutschland erläutert. Zwar sei ein leichter Rückgang der Vermehrungsflächen für Gräsersaatgut zu verzeichnen, die Ernte sei jedoch in weiten Teilen zufriedenstellend gewesen.

Nachdem das Frühjahrsgeschäft aufgrund der kalten Witterung eher unterdurchschnittlich verlaufen sei, seien die Abverkäufe im Sommer zufriedenstellend gewesen. Grundsätzlich sei die Versorgung mit Saatgut von Gräsern und Klee sichergestellt. Die Branche blicke zuversichtlich in die Zukunft.

Allgemein wurde bedauert, dass durch den Wegfall der EU Saatgutmeldeverordnung in Zukunft von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung keine Daten zu den Futterpflanzen-Saatgutbeständen mehr erhoben werden. „Das gefährdet die Transparenz der Märkte und macht das Leben für die Futterpflanzensaatgut-Produzenten und -Verbraucher nicht einfacher“, befürchtet Johannes Peter Angenendt, Vorsitzender der Futterpflanzenabteilung im BDP. (bdp)
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