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22.01.2009 | 12:44 | Tierschutz 

Geflügelwirtschaft: Käfigverbot setzt neue Maßstäbe im Tierschutz

Wien - Die österreichische Geflügelwirtschaft hat sich in den letzten Jahren überaus dynamisch entwickelt.

Geflügelwirtschaft: Käfigverbot setzt neue Maßstäbe im Tierschutz
Seit 01.01.2009 gilt in Österreich das vorzeitige Käfigverbot für Legehennen. Die heimischen Geflügelhalter haben sich rechtzeitig auf diese Situation eingestellt, so wurden in den letzten Jahren über EUR 100 Mio. in neue tierfreundliche Stallungen investiert.

"Unsere Bauern kümmern sich täglich darum, dass es den Tieren gut geht. Zusätzlich besuchen Geflügeltierärzte in regelmäßigen Abständen die Geflügelbestände und sorgen für deren Gesundheit, die in der Datenbank des österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes (QGV) im Detail dokumentiert wird", so der Obmann des österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes, Dr. Heimo Lassnig, in einer Aussendung.

Wie auch in den Medien in den letzten Tagen berichtet, wurden einzelne Betriebe, die sich ab 01.01.2009 nicht an das Käfigverbot gehalten haben, von den Behörden bereits strafrechtlich belangt. Die Dachorganisation der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) verurteilt Verstöße gegen das Gesetz scharf. "Die Geflügelwirtschaft möchte auch weiterhin ein verlässlicher Partner der Konsumenten aber auch des Gesetzgebers bleiben. Einmal beschlossene Gesetze müssen eingehalten werden!", so der ZAG-Vorstand.

Das endgültige "Aus" für die Käfighaltung wurde in einer Vier-Parteien-Entscheidung im Jahr 2004 im Parlament beschlossen und ergab sich aus dem steigenden Bedürfnis der Konsumenten nach mehr Tierschutz. Nun sollen österreichische Konsumenten auch die Möglichkeit bekommen, mit gutem Gewissen einzukaufen. Dazu ist allerdings eine verpflichtende Angabe der Haltungsform der Legehennen auf Lebensmitteln mit Eianteil und auf den Speisekarten der Gastronomie notwendig. Ohne diese zwingende Deklaration bei verarbeiteten Eiern in Lebensmitteln ist deren Herkunft für Konsumenten in keiner Weise nachvollziehbar. Vielmehr könnten Konsumenten jetzt annehmen, Eier aus artgerechter österreichischer Produktion zu erhalten.

"Wir sind stolz darauf in Österreich im europäischen Vergleich vorbildliche Bedingungen in der Legehennenhaltung geschaffen zu haben", so der Geschäftsführer der EZG-Frischei, Dipl.-Ing. Benjamin Guggenberger. "Österreichische Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik müssen jetzt allerdings auch konsequent handeln. Es kann nicht sein, dass wir im EU-Vergleich höchste Produktions-, Umwelt- und Tierschutzauflagen einführen und dann nicht die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, dass diese tierfreundlicher produzierten Produkte eine Chance am Markt haben", so Guggenberger weiter.

Über 50 % der in Österreich benötigten Eier werden in Gastronomie, Hotellerie und der Lebensmittelindustrie abgesetzt. Diese Käufergruppen haben in der Vergangenheit überwiegend Eier aus der Käfighaltung zugekauft. Die Vertreter der österreichischen Geflügelwirtschaft befürchten, dass diese billigeren Käfigeier nun im benachbarten Ausland gekauft werden und viele österreichische Betriebe damit ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage verlieren. (aiz)
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