2010 dürften dies allein bei uns voraussichtlich deutlich mehr als 100 sein“, so Verbandsdirektor Martin Bonow auf der Pressekonferenz des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV) am 16. Juni in Hannover.
In einer Genossenschaft schließen sich die Mitglieder mit identischem Interessensprofil zusammen und verfolgen damit ein gemeinsames Förderziel. Die Zahl der Mitglieder reicht von mindestens drei bis in der Praxis 1.000 und mehr und ist abhängig von Faktoren wie dem regionalen Einzugsgebiet oder der Betroffenheit von Wirtschaft, Bürgern oder Kommunen.
„Genossenschaftliche Kooperationen sind eine neue begehrte Antwort auf vielfältige Herausforderungen, denen sich Mittelstand, freie Berufe oder Kommunen in jüngster Zeit verstärkt gegenübersehen. Angesichts der Globalisierung stellt die Genossenschaft ein Prinzip zur Stärkung der Regionen und damit ein Gegenmittel zur Konzerndominanz dar. Als Genossenschaftsverband möchten wir auch weiterhin entscheidend dazu beitragen, dass die Rechtsform „Genossenschaft“ das führende Modell für Wertschöpfung durch Kooperation wird“, so Bonow.
Der Schwerpunkt der neuen Genossenschaften liegt im Wesentlichen auf der Produktion von Energie mittels regenerativer Energieträger sowie der Optimierung der regionalen Gesundheitsversorgung. Aber auch in den Bereichen Bildung und Wissenschaft, Public-Citizen-Partnership, Bauen und Wohnen, Soziales und Kultur oder Consulting sowie Handel und Banken sind nach Angaben des Verbandes Neugründungen zu verzeichnen.
„Gerade vor dem Hintergrund leerer öffentlicher Kassen lohnt es sich zu prüfen, ob mittels unserer genossenschaftlichen Kooperationen kommunale Infrastrukturangebote aufrecht erhalten und bürgernah weitergeführt werden können. Natürlich können Genossenschaftsgründungen die Finanznot der Städte und Gemeinden nicht lösen, doch gelungene Beispiele zeigen, dass dies zukunftsweisende Möglichkeiten für die öffentliche Hand bietet, Aufgaben im Sinne und unter Beteiligung der Bürger auszulagern. Mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und bundeslandesweiter Einrichtungen befinden sich zahlreiche gemeinsame Ansätze in der Umsetzung.“
Um diese Entwicklung erfolgreich fortzuführen und die Zahl der Neugründungen weiter zu steigern, verfolgt der Genossenschaftsverband mit dem Gründungs- und Kompetenzzentrum „GenoPortal“ seit einigen Jahren das strategische Ziel, die Rechtsform der Genossenschaft in der breiten Öffentlichkeit und besonders im regional verankerten Mittelstand sowie im kommunalen Umfeld als nachhaltiges und nachweislich erfolgreiches Instrument kooperativer Geschäftsmodelle bekannt zu machen.
„Auch unsere genossenschaftlichen Volksbanken und Raiffeisenbanken können Neugründungen anstoßen und begleiten. So wird mit unserem verbandseigenen Gründungsspezialisten GenoPortal die Genossenschaft innerhalb eines Tages gegründet. Unsere Fachleute betreuen die Gründung dabei in rechtlicher, steuerlicher und organisatorischer Sicht bis hin zur Prüfung und sichern so die betriebswirtschaftliche Plausibilität des genossenschaftlichen Gründungskonzeptes zur Sicherheit von Mitgliedern, Mitarbeitern und Kunden. Unsere standardisierte Gründung innerhalb eines Tages über die „Projektentwicklungsgenossenschaft“ ist damit insbesondere als neues genossenschaftliches Geschäftsmodell für Photovoltaikanlagen, Nahwärmeversorgungs- und Windparkanlagen in den Kommunen konzipiert“, so Bonow.
72 Neugründungen (2009)- Branchen:
- Energie
- Gesundheit/Wellness
- Bildung/Wissenschaft
- Public-Citizen-Partnership
- Bauen und Wohnen
- Soziales und Kultur
- Consulting
- Handel und Banken (drv)