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24.08.2011 | 14:49 | Agrarkredite 

Günstiges Investitionsklima in der Agrarwirtschaft beflügelt Nachfrage nach Förderkrediten

Frankfurt/Main - Im ersten Halbjahr 2011 kennzeichneten eine lebhafte Nachfrage nach zinsgünstigen Programmkrediten und stabile Erträge die Geschäftsentwicklung der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main.

Agrarkredite
Die Förderbank für die Agrarwirtschaft hebt im heute veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht die in den ersten sechs Monaten des Jahres erneut erhöhten Zusagen ihrer Förderkredite für Biogasanlagen, Wirtschaftsgebäude und Landkäufe hervor. Auch Förderkredite für Windkraftanlagen sorgten für Wachstumsimpulse. Die Finanzierungen öffentlicher Infrastrukturmaßnahmen legten ebenfalls deutlich zu.

Gleichzeitig fragten die Unternehmen aus dem Agrarbereich aufgrund der wieder günstigeren Wirtschaftslage mit 20,2 Mio. € (438,7) vergleichsweise wenige Liquiditätshilfedarlehen nach. Diese Förderkredite dienten überwiegend zur Überbrückung von Finanzierungsengpässen, die aufgrund Dioxin belasteter Futtermittel entstanden. Insgesamt sagte die Förderbank in den ersten sechs Monaten 2,9 Mrd. € (2,8) zinsgünstige Programmkredite zu. Der Darlehensbestand dieser Fördersparte lag Ende Juni mit 24,3 Mrd. € (23,0) um 5,7 % (8,7) über dem Jahresultimo. Auf Programmkredite entfielen 37,3 % (34,6) des gesamten Fördervolumens von 65,2 Mrd. € (66,5).

„Mit den Schwerpunkten Land- und Ernährungswirtschaft, Neue Energien und Ländliche Entwicklung werden unsere Programmkredite im Rahmen unserer Förderstrategie immer wichtiger. Eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten dient der zukunftsorientierten, nachhaltigen und integralen Entwicklung der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raums. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für zinsgünstige und stabile Finanzierungsbedingungen im gesamten Agrarsektor“, so Dr. Horst Reinhardt, für Förderkredite zuständiges Mitglied des Vorstands der Rentenbank.


Stabile Ertragsentwicklung

Die anhaltend positive Ertragsentwicklung setzte sich im 1. Halbjahr 2011 fort. Sowohl der Zinsüberschuss als auch das operative Ergebnis lagen leicht über dem hohen Niveau des Vorjahres. Das HGB-Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte 179,5 Mio. € (179,2). Nach Bewertung weist die Förderbank im HGB-Einzelabschluss einen Zwischengewinn von 147,5 Mio. € (131,4) aus.


IFRS-Abschluss: leicht höheres operatives Ergebnis, Bewertungsergebnisse im Plus, aber sehr volatil

Nach IFRS stieg das operative Betriebsergebnis im 1. Halbjahr 2011 um 2,1 % auf 144,0 Mio. € (141,0). Unter Berücksichtigung des positiven Ergebnisses aus Fair Value- und Hedge-Bewertung von 9,2 Mio. € (-20,1) erreichte das Konzernzwischenergebnis nach IFRS 153,2 Mio. € (120,9). Entsprechend den Rechnungslegungsvorgaben des IFRS wurden Bewertungskorrekturen in Höhe von 25,2 Mio. € (-245,6) erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage verbucht.

Das Konzerngesamtergebnis erreichte nach Berücksichtigung aller Bewertungskorrekturen 178,4 Mio. € (-124,7). „Vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanzmarktkrise sind die Marktparameter nach wie vor sehr volatil. Die positiven Bewertungsergebnisse des ersten Halbjahres stehen allerdings teilweise im Zusammenhang mit den in Vorjahren ausgewiesenen Bewertungsverlusten. Die Bewertungsergebnisse sind nicht prognostizierbar. Die operativen Ergebnisse werden sich weiter normalisieren und dürften nach unserer Hochrechnung für 2011 geringfügig über der Jahresplanung liegen.“, so Hans Bernhardt, für Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied der Rentenbank.


Bilanzsumme 74,0 Mrd. €

Trotz des bis Ende Juni 2011 gestiegenen Programmkreditvolumens sank die Bilanzsumme (HGB) um 5,7 % auf 74,0 Mrd. € (78,5), u. a. aufgrund niedrigerer Bestände im Geldgeschäft und einem geringeren Wertpapierbestand. So spiegelt auf der Aktivseite der Bilanz der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute auf 46,1 Mrd. € (49,5) in erster Linie den Abbau kurzfristiger Forderungen wider. Der Wertpapierbestand valutierte Ende Juni 2011 mit 25,7 Mrd. € (26,9).


Verbriefte Verbindlichkeiten im Zeichen eines niedrigeren Commercial-Paper-Bestandes

Auf der Passivseite der Bilanz sank der Bestand verbriefter Verbindlichkeiten im 1. Halbjahr 2011 auf 59,8 Mrd. € (62,1), u. a. weil der Commercial-Paper-Bestand bis Ende Juni von 10,1 Mrd. € am Jahresultimo auf 5,1 Mrd. € zurückging. Dagegen war die Emissionstätigkeit im mittel- und langfristigen Laufzeitenbereich sehr rege. Bis Ende Juni wurden bereits drei Viertel des voraussichtlichen Kapitalbedarfs von 10 Mrd. € platziert. Zur Finanzierung ihres Aktivgeschäfts nahm die Förderbank in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 7,5 Mrd. € (6,7) mittel- und langfristige Kapitalmarktmittel neu auf, darunter 4,2 Mrd. € (4,9) im Rahmen des Euro-Medium-Term-Note-Programms (EMTN).

Deutlich gesteigert werden konnte das platzierte Volumen von Globalanleihen, die bei der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) registriert sind, und das von Anleihen für den australischen Inlandsmarkt (Kangaroo-Bonds). Mit 1,8 Mrd. € (1,0) waren SEC-registrierte Globalanleihen das zweitwichtigste Refinanzierungsinstrument. Im 1. Halbjahr platzierte die Förderbank Kangaroo-Bonds im Gegenwert von 1,4 Mrd. € (0,8). Der US-Dollar blieb mit einem Anteil von 42,1 % (51,8) die wichtigste Emissionswährung, gefolgt vom Euro mit 26,4 % (27,4). Der Anteil des Australischen Dollars stieg in den ersten sechs Monaten auf 19,4 % (13,2).


Höhere Eigenkapitalquoten

Die bilanziellen Eigenmittel (einschließlich nachrangiger Verbindlichkeiten) beliefen sich am 30.06.2011 auf 3,0 Mrd. € (3,1). Die nach der Solvabilitätsverordnung errechnete Gesamteigenkapitalquote und die Kernkapitalquote verbesserten sich im Vergleich zum Jahresultimo 2010. Diese Kennziffern lagen mit 27,2 % (24,5) und 18,0 % (15,5) weiter deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen. (rentenbank)
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