Die Betriebe haben wegen unsicherer Branchenperspektiven im vergangenen Jahr deutlich weniger Förderkredite genutzt. (c) proplanta
Wie die Rentenbank am Dienstag (30.1.) in Frankfurt mitteilte, schrumpfte der betreffende Posten für die Programmkredite 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 % auf 5,95 Mrd. Euro. Den stärksten Rückgang von 46% auf 849 Mio. Euro gab es in der Sparte „Erneuerbare Energien“.
Die Nachfrage nach Windkraftfinanzierungen sei zurückgegangen, hieß es zur Begründung. Im Geschäftsfeld „Landwirtschaft“ wurden neue Förderkredite von 1,60 Mrd. Euro vergeben, was einem Minus von 21,1% entspricht. Dämpfend wirkten sich hier insbesondere ausbleibende Investitionen in Wirtschaftsgebäude und Maschinen aus. Für die Sparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ meldet die Rentenbank ein Minus von 37,9% auf 746 Mio. Euro.
Die Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, Nikola Steinbock, erklärte die negative Entwicklung vor allem mit der Verunsicherung vieler Landwirtinnen und Landwirte durch fehlende politische Rahmenbedingungen. Investitionen würden deshalb zurückgehalten. „Der Anpassungsdruck in der Landwirtschaft ist groß, und die Betriebe müssten eigentlich gerade jetzt kräftig in Nachhaltigkeit und Digitalisierung investieren“, so Steinbock. Dabei unterstütze die Rentenbank die Betriebe mit dem Programm „Zukunftsfelder im Fokus“.
Deutlich höheres Betriebsergebnis
Wie dem aktuellen Geschäftsbericht zu entnehmen ist, wuchs 2023 das Neugeschäft in der Sparte „Ländliche Entwicklung“ erneut, und zwar um 33,8% auf 2,75 Mrd. Euro. Auslöser war die hohe Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen. Sie finanzieren damit insbesondere kommunale Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum. Dazu zählen beispielsweise der öffentliche Nahverkehr, Gebäude sowie abfall- und wasserwirtschaftliche Maßnahmen.
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank 2023 nach eigenen Angaben lediglich rund 10,51 Mrd. Euro an mittel- und langfristigen Kapitalmarktmitteln auf, nach noch 11,77 Mrd. Euro im Vorjahr.
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung belief sich nach Angaben der Rentenbank auf 197,3 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 157,8 Mio. Euro. Ursache für den Zuwachs waren vor allem das gestiegene Zinsniveau und der entsprechend höhere Zinsüberschuss.
Laut CFO Dr. Marc Kaninke fielen die Kosten in erwarteter Höhe aus. Die Herausforderungen, die das Marktumfeld und die Regulatorik stellten, könne das Finanzinstitut aber weiterhin komfortabel bewältigen.