Sie tragen die Hauptlast, wenn es um die Ernährung der Familien und der dort lebenden Menschen geht. Zum Weltlandfrauentag am 15. Oktober und zum Welternährungstag am 16. Oktober fordert der Deutsche LandFrauenverband (dlv) mehr Unterstützung für die
Landfrauen weltweit.
Immer noch leiden 870 Millionen Menschen an Hunger - eine unerträgliche Situation in vielen Regionen der Welt. Frauen gezielt zu unterstützen und zu fördern, ist Teil der Lösung.
Grundvoraussetzung ist, ihnen Zugang zu grundlegenden Ressourcen zu geben, wie zum Beispiel Eigentum von Land. Zahlreiche Projekte zeigen, dass Frauen dank eines Anschubs Land erfolgreich für die Eigenversorgung bewirtschaften und darüber hinaus den Lebensunterhalt für die Familie sichern können.
Dafür braucht es Hilfen beim Aufbau bäuerlicher Berufsvertretungen, Erzeugergemeinschaften, Genossenschaften und ländlicher Frauenorganisationen. „Es ist von höchster Wichtigkeit, dass die Regierungen in den Entwicklungsländern endlich zu Good Governance finden und Korruption und Willkür bekämpfen. Dazu gehört selbstverständlich auch, den Frauen mehr Rechte einzuräumen“, fordert Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin.
„Nach unseren Erfahrungen brauchen Frauen ihre eigenen Organisationen, in deren Schutz sie sich informieren, qualifizieren und sich gemeinsam wirtschaftlich betätigen können. Wir LandFrauen praktizieren dieses Prinzip seit Langem, unsere Erfahrungen geben wir sehr gern weiter.“
Der dlv vertritt seine Forderungen international. Im April dieses Jahres sprachen Landfrauen bei der marokkanischen Konferenz „Genderstrategie in der Agrarpolitik“ und unterstrichen das Ziel der marokkanischen Regierung, Kooperativen stärker zu fördern.
Wie es gelingen kann, Organisationsstrukturen nach dem Vorbild der LandFrauen-Bewegung in Deutschland aufzubauen, darüber beratschlagten dlv-Delegierte und der Staatssekretär des marokkanischen Landwirtschaftsministeriums. Der Austausch wird voraussichtlich in 2015 fortgesetzt.
Der Internationale Tag der Frauen in ländlichen Gebieten wird seit dem 15. Oktober 2008 begangen und wurde von den Vereinten Nationen als Weltgedenktag ausgerufen. Die UN-Generalversammlung wollte damit die Rolle der Frauen für die
Welternährung betonen und legte den Gedenktag einen Tag vor den Welternährungstag am 16. Oktober. (dlv)