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02.10.2019 | 06:48 | Getreidepreise 

Leichte Befestigung am Weizenmarkt

Schwäbisch Gmünd - Die Welt blickt weiter auf eine solide Getreideversorgung.

Getreidemarkt 2019
(c) proplanta
Nach fünf aufeinander folgenden Jahren mit einem deutlich Aufbau der Welt-Getreideendbestände auf ein solides Niveau von 651 Mio. t zum 30.6.2018 folgte mit 2018/19 ein Getreidewirtschaftsjahr, in welchem die Weltgetreidebilanz ein Defizit aufwies. Laut Septemberschätzung des USDA stand einer Erzeugung von 2.126 Mio. t ein Verbrauch von 2.129 Mio. t gegenüber.

Entsprechend zeigte sich der Endbestand zum 30.6.2019 mit 633 Mio. t rückläufig. Für die aktuelle Saison 2019/20 ging man im Mai 2019 zunächst noch von einer positiven Getreidebilanz mit einem Überschuss von 20 Mio. t aus. Dies änderte sich jedoch mit der Julischätzung. Derzeit wird die Welt-Getreideproduktion im Wirtschaftsjahr 2019/20 nur noch auf 2.162 Mio. t taxiert. Gegenüber der Maischätzung wurde die Erzeugung um 41 Mio. t nach unten korrigiert.

Bei einem ebenfalls leicht nach unten korrigierten Verbrauch von 2.167 Mio. t ergibt sich im Moment für die Getreidebilanz ein rechnerisches Defizit von gut 10 Mio. t. Der Endbestand zum 30.6.2020 soll entsprechend auf einen Wert um 623 Mio. t fallen. Dennoch bewegt sich der stock-to-use-ratio, das Verhältnis zwischen Endbestand und Weltgetreideverbrauch, für 2018/19 mit 29,7 % bzw. für 2019/20 mit 28,7 % weiter auf einem soliden Niveau.

Im Septemberbericht 2019 taxierte die EU-Kommission die Vorjahres-Getreideernte der EU-28 unverändert auf 290,4 Mio. t, den Verbrauch dagegen leicht niedriger bei 285,6 Mio. t. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 100,9 % brachte die Ernte 2018 damit das schlechteste Ergebnis seit 2010.

In der aktuellen Ernte 2019 wird derzeit mit 312,3 Mio. t Erzeugungsmenge gerechnet. Im Vergleich zur Julischätzung wurde damit eine Aufwärtskorrektur von rund 2 Mio. t vorgenommen. Der Verbrauch wird mit 287,8 Mio. t deutlich darunter gesehen, so dass sich zum einen die Endbestände auf 54 Mio. t erholen, zum anderen auch wieder mehr Getreide für den Export, welcher auf 38,7 Mio. t geschätzt wird, zur Verfügung stehen könnte.

Die Ernten im mittleren, nördlichen und östlichen Europa werden als durchschnittlich eingeschätzt, während im Süden, v.a. Spanien, Portugal und Rumänien aufgrund von Trockenheit eher schwache Ernten gesehen werden.

Das 6. vorläufige Ergebnis der Ernte 2019, veröffentlicht vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV) am 14. August, weist eine Getreideernte mit Mais von nur 46,2 Mio. t (Vj. 37,95) aus. Aufgrund der v.a. im Osten Deutschlands vorherrschenden Trockenheit wurde das Ergebnis gegenüber der Julischätzung nochmals leicht um 0,3 Mio. t nach unten korrigiert.

Die Weizenproduktion wird bei insgesamt 23,81 Mio. t gesehen, +17,5 % zum Vorjahr. Die Gerstenernte soll bei 12,11 Mio. t liegen (+26,4 %). Zurückgenommen wurden die Erwartungen beim Körnermais auf 3,9 Mio. t. Dennoch ergibt sich auch hier ein Plus von 16,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die höheren Erntemengen zum Vorjahr sind in allen Fällen nahezu ausschließlich höheren Erträgen geschuldet.

Regional fiel die Ernte sehr unterschiedlich aus. Die Erträge im Süden waren zumeist gut bis zufriedenstellend, aus dem Osten hingegen wird berichtet, dass die Druschergebnisse teilweise deutlich unterhalb des 5-jährigen Durchschnitts lagen.
LEL Schwäbisch Gmünd
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