Weizen, Mais und auch Raps legten deutlich zu. Insbesondere die Preise für die neue Ernte stiegen. Es wird wieder in Agrarrohstoffe investiert. Die inzwischen leider irreversiblen Trockenschäden in wichtigen Weizen - und Rapsanbaugebieten zeigen Marktwirkung! Die Reaktion auf dem Kassamarkt war zunächst unterschiedlich. Beim Vergleich mit den Preisen der 18. Woche (Beginn der Talfahrt) zeigt sich nach dem Preisanstieg nun überwiegend eine Seitwärtsbewegung.
Die
Rapspreise für die alte und neue Ernte 2011 gleichen sich zunehmend an. Die alte Ernte wird kaum noch gehandelt. Futterweizen für 230 €/t ab Station findet sofort Abnehmer. Im grenznahen Raum kaufen die Polen diesen zu noch höheren Preisen auf. Zur Erfüllung von Altkontrakten wird derzeit noch Ware von den Landwirten mobilisiert. Die Mühlen kaufen oft nur Kleinstmengen, in der Hoffnung, den Anschluß an die neue Ernte zu erreichen. Die Abgabebereitschaft für die vorhandenen freien Restmengen ist gering. Auf Grund der weiter anhaltenden Trockenheit ist die Unsicherheit hoch.
Die sich abzeichnende Nichterfüllung von bereits abgeschlossenen Vorkontrakten für die kommende Ernte beschäftigt derzeit Landwirt und Händler. Neben der unkalkulierbaren Größe "Wetter" beeinflußt das Export - und Importverhalten wichtiger Marktbeteiligter die Preise. So ist in Russland die Aufhebung des Exportstopps für Getreide bei ausreichender Inlandsversorgung möglich. In der Ukraine sollen Exportzölle für Getreide eingeführt werden. China hat derzeit seine Ölsaatenimporte gedrosselt.
Mecklenburg-Vorpommern: Jeder weitere Tag ohne Regen schmälert derzeit bei vielen Kulturen die Ertragsaussichten. Die Pflanzen leiden weiter unter Trockenstress. Die Rapsfelder sind zwar inzwischen gelb, aber der Boden schimmert häufig durch. Die Bestände sind lückig und die Einzelpflanze häufig nur schwach ausgebildet. Auch die Seitentreibe sind nur sehr schwach ausgebildet, Knospen und bereits abgeblühte Fruchtstände werden abgeworfen. Gerste und Weizen sind ebenfalls geringer im Wuchs. Mangels Wasser ist insbesondere auf den sandigen Böden die Nährstoffversorgung eingeschränkt. Nebentriebe werden reduziert. Der Mais läuft bei den hohen Temperaturen schnell auf.
Brandenburg: In einigen südlichen Gebieten haben Niederschläge für eine leichte Entspannung gesorgt, die vereinzelt aufgetretenden Frostschäden traten in den HIntergrund. Anfallende Arbeiten konnten zeitgemäß ausgeführt werden. Im Norden, wie z.B. in der Prignitz, sind die Pflanzenbestände jedoch anhaltend durch Wassermangel, heftige Ostwinde und Temperaturen um die 25°C gestresst. Der Raps hat nur eine geringe Wuchshöhe. Mais und Kartoffeln laufen langsam auf. Der Roggen schiebt insbesondere auf den leichte Böden schon die Ähre (Notblüte).
Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt ist Wasser dringend nötig. Es fehlen teilweise 30-40mm Regen. In einigen Regionen an der Elbe und der Saale kämpft man noch mit den Wasserschäden aus dem vergangenem Jahr. Noch immer sind einige Flächen nicht bestellbar. Kahlfröste und die nun anhaltende Trockenheit dezimieren die Ertragserwartungen deutlich. Bei anhaltender Trockenheit werden teilweise nur 50% der Getreide- und Rapserträge des Vorjahres prognostiziert. Insbesondere die Rapsbestände sind unterentwickelt, haben wenig Nebentriebe und werden an einigen Stellen bereits braun.
Thüringen: Auch in Thüringen werden durch das anhaltende Wasserdefizit keine Spitzenerträge bei Weizen und Raps mehr erwartet. Mais, Rüben, Kartoffeln sowie Acker- und Grünlandaufwüchse erholen sich vom Frost und leiden unter Trockenstress. Größere Schäden werden auch bei der
Wintergerste eintreten, wenn es nicht endlich regnet. Vielleicht stimmen ja die Prognosen und der ersehnte Regen fällt in dieser Woche noch. Sowohl im Saale-Holz-Landkreis, als auch im Saale-Orla-Kreis beginnt die Wintergerste bereits mit dem Ährenschieben. So war das Zeitfenster für die Gabe von Halmstabilisatoren sehr gering. Weizen- und Rapsbestände reduzieren durch die Trockenheit. Weniger Probleme bereiten derzeit die Rapsschädlinge.
Sachsen: Im Ostteil von Sachsen hat etwas Regen die Situation entschärft, vereinzelt traten Frostschäden auf. Durch Frost geschädigter Mais wächst jedoch weiter. Der Schädlingsbefall bewegt sich im üblichen Rahmen. In den anderen Regionen ist die Trockenheit leider auch das bestimmende Thema. Die Rapsbestände sind nur halb so hoch wie gewöhnlich. Die Blüten fallen ab. Der Weizen steht noch relativ gut.