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23.05.2011 | 13:05 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Aktuelle Erzeugerpreise für Körnerfrüchte KW 20

Rostock - Weiter freundliche Preise mit Schwankungen. Die Wettermärkte sorgen für festere Weizenpreise und ansteigende Raps- und Maispreise.

Marktberichte Ost
(c) MIO
Die Rapspreise der alten und neuen Ernte bewegen sich inzwischen auf einem Niveau (ca.450€/t). Marktteilnehmer spekulieren über die Versorgungslage der Mühlen. Während die einen nun doch davon ausgehen, dass die Versorgung mit Weizen bis zur neuen Ernte reichen könnte, gehen andere Experten davon aus, dass die Vorräte sehr knapp bemessenn sind. Auch für die Ölmühlen wird der Anschluss an die neue Ernte schwierig werden.

Aus der hiesigen Landwirtschaft kommt kaum noch Raps, nur Importe werden den Bedarf decken können. Im Osten Australiens werden derzeit die Rapsanbauflächen enorm erhöht, so dass zum Jahresende von dort möglicherweise größere Mengen zu erwarten sind. Der Handel ist anhaltend ruhig. Das Exportgeschehen ist verhalten. Es gibt kaum Verkäufer. Vereinzelt werden noch größere Partien vermarktet. Die Läger werden geräumt zwecks Pflege- und Wartungsarbeiten, die bis zur neuen Ernte realisiert sein müssen.

Der Markt besteht jedoch fast nur aus Käufern. Es werden kaum Vorkontrakte abgeschlossen. Die Unsicherheit unter den Landwirten über die noch möglichen Erträge sind zu hoch. Die Niederschläge der letzten Tage haben in einigen Gebieten zwar zunächst die Lage entspannt, das seit März bestehende Wasserdefizit ist jedoch lange nicht gedeckt. Düngestrategien müssen überdacht werden. Dort wo kein Regen gefallen ist, wird die 3.N-Gabe im Getreide nicht realisiert werden können. Händler befürchten jetzt schon wieder verstärkt Getreidepartien sehr unterschiedlicher Qualität und somit Mehraufwand.

Mecklenburg-Vorpommern: Nachdem in MV lange Zeit akute Trockenheit herrschte, ist hier in den letzten Tagen vergleichsweise viel Regen gefallen. Das Wasserdefizit ist noch lange nicht behoben, aber ca. 10 - 15 mm helfen erstmal weiter. Allerdings dort wo im Rapsfeld nichts stand, da wird außer Unkraut auch nichts mehr wachsen. So wird auf einen guten Schotenansatz gehofft. In den Getreidebeständen kann der Dünger nun wirken und so möglicherweise noch für akzeptable Bestände sorgen. Schwieriger ist die Situation auf den leichten Böden. Gerste hat gerade die Ähren geschoben, Weizen und Roggen noch nicht. Die Maisbestände stehen gut.

Brandenburg: In der Prignitz hat sich die Lage entspannt. Es sind ca. 20 mm Regen gefallen. Beim Raps ist jedoch schon viel verloren, für Gerste, Weizen, Roggen, Kartoffeln und Mais kam der Regen noch rechtzeitig. In der Uckermark ist kaum Niederschlag gefallen. In der Lausitz hat es immer mal wieder leichte Niederschläge gegeben, so dass man bislang von normal entwickelten Weizen - und Gerstenschlägen berichten kann.

Sachsen-Anhalt: In der Altmark sind etwa 5-10 mm Niederschlag gefallen, die nicht reichen. Der Raps ist sehr schwach entwickelt, es sind kaum Verzweigungen zu finden. Er ist bereits beim Abblühen. So sind starke Ertragseinbußen beim Raps, aber auch beim Roggen zu erwarten. Gerste liegt noch im Durchschnitt. Auf den leichten Standorten zeigt der Weizen bräunliche Verfärbungen durch Frost. Im Saalekreis sorgten lokale Regenfälle für etwas Entspannung. Eine grundlegende Umkehr der trockenheitsbedingten Wachstumsdepressionen ist jedoch erst nach ergiebigeren Niederschlägen zu erwarten. Die Rapsblüte ist so gut wie beendet und somit sehr kurz gewesen, außer auf sehr guten wassernahen Standorten. Pflanzenschutzmaßnahmen im Weizen wurden ausgesetzt.

Thüringen: In Thüringen war die Niederschlagsverteilung sehr heterogen. Zwischen 0 - bis mehr als 40 mm hat es geregnet. Auch Hagel und Starkregen waren dabei. Es war, so die Aussage vieler Landwirte, nicht genug Regen. Die Düngerwirkung ist gering bzw. nicht da. Die Grünfuttererträge sind sehr niedrig. Der erste Aufwuchs brachte durchschnittlich weniger als die Hälfte des sonst üblichen Ertrages. Nachgedrillte Rapsbestände stehen noch gut da. Pflanzenschutzmaßnahmen werden nur sehr verhalten durchgeführt. Düngestrategien werden überdacht. Es sind irreversible Schäden beim Raps und auf grundwasserfernen Getreidebeständen zu erwarten.

Sachsen: Auch in Sachsen hat es insgesamt zu wenig und regional sehr unterschiedlich geregnet. Von 2 bis 10 mm Regen in den letzten Tagen wird berichtet, die kaum Wirkung zeigen. Im Erzgebirgskreis wurden sogar 32 mm Niederschlag gemessen. Dort denkt man derzeit intensiv über den Abschluß von Vorkontrakten nach.


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Erzeugerpreise Körnerfrüchte KW 20 2011
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