Dabei geht es nicht um Preisverhandlungen, sondern um die Stärkung der Marktmacht der Bauern. Der Bundesverband Deutscher
Milchviehhalter fordert Maßnahmen, um die Milchmenge zu senken und den Erzeugerpreis zu erhöhen. Er hält einen Mindestpreis von 43 Cent pro Liter Milch für notwendig. Mit seinem Lieferstopp im Mai und Juni hatte er um einige Cent höhere
Verbraucherpreise durchgesetzt.
Der Deutsche Bauernverband setzt auf Zusammenschlüsse der Erzeuger und verlangt von der EU-Kommission einen Milchfonds zugunsten der Bauern.
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner hat vor der Spitzenrunde der Milchbranche davor gewarnt, kleine gegen große Landwirtschaftsbetriebe auszuspielen. Eine solche Unterscheidung sei ein «Klischee», sagte Sonnleitner am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. «Große Milchbetriebe im Osten mit vielen Angestellten und Mitarbeitern haben genau so Sorgen wie der kleine Familienbetrieb. Alle brauchen höhere Auszahlungspreise.» Zusätzliche Förderung über den bisherigen Rahmen von Ausgleichszahlungen hinaus seien aber für Milchbauern in schwierigen, sensiblen Regionen notwendig.
Auch der Handel und die Molkereien nehmen an der Runde teil. Rund 3.000 Milchbauern hatten nach Angaben des Milchviehhalterverbands am Montag in zahlreichen Landeshauptstädten für höhere Preise demonstriert. (dpa)