Laut einer Studie des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) - mit Daten des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ - ist der Umsatz mit pflanzenbasierten Milchalternativen im
Lebensmitteleinzelhandel (
LEH) von 2017 bis 2021 um 79,3 % auf 172 sfr (174 Mio Euro) gestiegen.
Die Milchersatzprodukte seien eine „schnell wachsende Nische“, heißt es in der Studie. Deren Marktanteil, gemessen am Umsatzerlös, hat sich innerhalb von fünf Jahren von 2,7 % auf 4,2 % erhöht. Wichtigstes Produkt bei den Milchimitaten in der Schweiz ist die aus Pflanzen hergestellte Trinkmilch, die es 2021 auf einen Marktanteil von 11 % an den gesamten Ausgaben für Konsummilch brachte.
Die meistverkaufte Variante war dabei die Hafermilch mit 45 % der Gesamtausgaben für Pflanzenmilch. Die Preise der meisten Milchersatzprodukte sind laut
BLW deutlich höher als jene der Milchprodukte tierischen Ursprungs. Den stärksten Preisunterschied verzeichneten 2021 die Käseersatzprodukte, die 98,5 % teurer waren als die konventionelle Ware.
Bei Joghurtersatzprodukten belief sich der Preisabstand auf 81,6 % und bei Trinkmilchimitaten auf 80,6 %. Die Milchersatzprodukte sind vor allem bei jungen, gutverdienenden Familien beliebt. Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass die steigende Nachfrage nach
Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft der Schweizer Landwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der
Ackerkulturen eröffnet. Allerdings profitiere dieser bisher zu wenig vom aktuellen Wachstum des Marktes der alternativen Erzeugnisse.
Die Milch- oder Fleischersatzprodukte würden nämlich häufig aus importierten pflanzlichen Rohstoffen oder Halbfabrikaten hergestellt. Damit das Wachstum dieses vielversprechenden Marktes auch der heimischen Landwirtschaft zugutekomme, müsse die Branche als Ganzes betrachtet werden, also von der Produktion der
Rohstoffe über die Verarbeitung bis zur gezielten Vermarktung der Produkte. Konsumentenseitig sei jedenfalls ein großes Potential vorhanden.
Umrechnungskurs: 1 sfr = 1,009 Euro