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02.11.2016 | 08:09 | Milchpreisverfall 

Milchkrise trotz steigender Preise noch nicht vorbei

Isernhagen - Der Bauernverband im wichtigen Milcherzeuger-Land Niedersachsen hält die Milchkrise trotz anziehender Preise noch nicht für beendet.

Milchkrise 2016
(c) proplanta
«Nein, die Krise ist noch nicht vorbei», sagte der Vizepräsident des Landesbauernverbands, Albert Schulte to Brinke, beim Jahrestreffen der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen am Dienstag in Isernhagen bei Hannover. «Wir haben die schwersten zwei Jahre hinter uns, die wir je hatten.»

In der Krise habe der Handel seine Marktmacht ausgenutzt und die Preise auf ein niedriges Niveau gedrückt, sagte Schulte to Brinke. Er warb für mehr Beständigkeit und Nachhaltigkeit bei der Preisgestaltung.

Die Reaktion der Milchviehhalter wiederum mit einer reduzierten Milchproduktion treffe den Handel nun ausgerechnet in den umsatzstarken Monaten, es gebe Verfügbarkeitsengpässe. «Gemeinsame Ziele erreichen wir nur mit gemeinsamen Anstrengungen», sagte er.

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) appellierte an die Milchbauern, nicht gleich wieder die Produktion zu steigern: «Es gibt zwar eine leichte Erholung, aber hier gilt die Warnung, nicht gleich wieder Vollgas zu geben.»

In Supermärkten dürften derweil die Milchpreise steigen. Der Milchindustrie-Verband hatte für Anfang November eine Preiserhöhung um mindestens zehn Cent pro Liter H-Milch prognostiziert. Einer der Gründe dafür sei, dass die produzierte Milchmenge gesunken sei.

Seit langem belasten niedrige Preise die Milchbauern. Als zentrale Ursache gilt ein Überangebot auf den europäischen Märkten.
dpa
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