Die Verhältnisse zum vorangegangenen Börsentermin kehrten sich quasi um, einem hohen Angebot (346,3 Mio. t) stand nur eine etwa halb so hohe Nachfrage von rund 178 Mio. t gegenüber. Durch diesen Angebotsüberhang ging der gewogene Durchschnittspreis für Deutschland von 39 (Nov. 2008) auf 23 Cent pro kg (- 41 %) zurück.
Die regionale Verschiebung der Milchquoten in den Übertragungsbereichen war im Vergleich zum vorangegangenen Börsentermin recht hoch. Vor allem die Übertragungsgebiete Niedersachsen und Baden-Württemberg gaben Mengen zugunsten von Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ab. In der Übertragungsstelle Ost wanderte Quote von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern vor allem nach Sachsen und Thüringen.
Im Übertragungsbereich Ost lag der Quotenpreis bei 14 Cent pro kg, mehr als eine Halbierung gegenüber dem Novembertermin. Nur etwa jeder Zehnte Anbieter war erfolgreich, während in diesem Übertragungsgebiet etwa 90 % der Nachfrager ihr Ziel einer größeren Milchmenge erreichten. Die angebotene Menge übertraf die Nachfrage um mehr als das Vierfache. Gegenüber dem letzten Handelstermin halbierte sich die gehandelte Menge.
Im Übertragungsgebiet West wurde ein Handelspreis von 24 Cent (Nov. 2008: 41 Cent) pro kg ermittelt, ein Rückgang um mehr als 41 %. Insbesondere in den südlichen Bundesländern übertraf das Angebot deutlich die Nachfrage. Lediglich in der Übertragungsstelle Nordrhein-Westfalen lag die Nachfrage leicht über dem Angebot.
Der Quotenpreisrückgang ist vor allem dem sehr niedrigen Milchpreis geschuldet, der in den meisten Fällen kaum die variablen Erzeugungskosten abdecken dürfte. Folgerichtig ging die erzeugte Milchmenge zurück und die nationale
Milchquote wurde nicht vollständig erfüllt. Auch die Beschlüsse des Health Checks zum endgültigen Quotenausstieg dürften zum Absinken der Quotenpreise beigetragen haben. Bleiben die Milcherzeugerpreise weiter „im Keller“, dürfte sich der Angebotsüberhang fortsetzen und damit die Quotenpreise weiter unter Druck halten. (PD)