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19.07.2023 | 05:34 | Getreidewirtschaft 

MV-Bauern rechnen nach Ende des Getreideabkommens mit höheren Preisen

Chemnitz - Nach dem Ende des russisch-ukrainischen Getreideabkommens rechnen Bauern in Mecklenburg-Vorpommern in Zukunft mit steigenden Getreidepreisen.

Getreideabkommen
(c) proplanta
«Es wird trotzdem weiter Getreide aus der Ukraine nach Europa gelangen, dann eben auf dem Landweg», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes MV Martin Piehl am Dienstag in Chemnitz (Mecklenburgische Seenplatte) anlässlich der Vorstellung erster Ernteergebnisse. Landtransporte seien aber deutlich teurer als die Schiffstransporte.

Die Vereinbarung, die am Montag durch die Aufkündigung aus Moskau ausgelaufen war, hatte es der Ukraine seit Sommer 2022 ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide über den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. «Über den Seeweg wurde von der Ukraine soviel Korn verschifft, wie in Deutschland im Jahr geerntet wird», sagte Piehl. Dies setze viele Bauern vor allem in Nachbarländern der Ukraine, wie Polen und der Slowakei und Rumänien, unter Druck. Zehn Prozent des Getreides sei zudem in der Türkei geblieben. Bei der armen Bevölkerung in Afrika sei dagegen, anders als in der Debatte behauptet, kein Getreide aus der Ukraine angekommen, meinte der Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes MV.

Um Preisschwankungen auszugleichen, riet Piehl heimischen Landwirten, die alten Regeln zu beherzigen. Ein Drittel sollten die Bauern in Vorverträgen mit Getreidehändlern sichern, ein Drittel möglichst schnell vermarkten und ein Drittel einlagern und zu günstigen Zeitpunkten verkaufen, wozu mehr Lager gebraucht würden. MV ist mit knapp 198.000 Hektar das mit Abstand größte Rapsanbau-Bundesland in Deutschland. Weizen und Gerste wachsen auf 400.000 Hektar Ackerfläche.
dpa/mv
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