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14.04.2023 | 06:02 | Getreideabkommen 
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Polen setzt Kommission gegen Betrug mit ukrainischem Getreide ein

Warschau - Nach Bauernprotesten in Polen gegen den Preisverfall durch günstige ukrainische Getreideimporte soll eine Ermittlerkommission mutmaßliche Betrugsfälle aufklären.

Getreideabkommen 2023
(c) proplanta
Unter anderem gehe es um Fälle, bei denen das Getreide falsch gekennzeichnet importiert wurde, sagte Justizminister Zbigniew Ziobro am Donnerstag in Warschau. Die mutmaßlichen Betrugsfälle gefährden nach Ziobros Worten die polnische Souveränität und Lebensmittelsicherheit.

Die wegen des russischen Angriffskrieges beschränkten Getreideexporte der Ukraine laufen nicht nur über das Schwarze Meer oder die Donau, sondern auch auf dem Landweg durch Polen. Allerdings stockt der Weitertransport, denn die polnischen Häfen sind überlastet. Zuletzt hatte Landwirtschaftsminister Robert Telus angekündigt, die Ukraine wolle die Ausfuhr von Getreide nach Polen stark einschränken und für den Moment sogar aussetzen. Eine entsprechende schriftliche Vereinbarung soll am Freitag unterzeichnet werden.

Justizminister Ziobro gab der EU die Schuld an dem Überangebot auf dem polnischen Markt. «Die EU hat die Grenze egoistisch geöffnet, als sie die Zölle abgeschafft hat, obwohl sie wusste, welche Folgen das für die Grenzländer haben würde, vor allem für Polen.» Bereits Ende März wurden Polen 30 Millionen Euro an Agrar-Hilfe aus EU-Geldern zugesichert. Warschau fordert weitere EU-Hilfen, um das Problem zu lösen.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 15.04.2023 08:29 Uhrzustimmen(13) widersprechen(4)
Die Flüsterpost weiß zu berichten, dass eben dieses ukrainische Getreide dem Vernehmen nach mit Insektiziden zur Schädlingsbekämpfung belastet ist, das hier bei uns in der EU seit längerem nicht mehr zugelassen. Ist durchaus nachvollziehbar, konnte man die dortigen Läger nicht mehr ordnungsgemäß belüften. Zum einen fehlt das nötige Geld, zum anderen die Energie dafür.

Die Hälfte dieses Getreides sei bereits vermahlen hier in der EU. - Eine gefährliche Narrenfreiheit für wen!? Für die EU-Bauern sicherlich nicht, die fortwährend unter der schmerzhaften Knute eines administrativen Dauerüberwachungs-Bildschirmdiktates stehen, deutschland-/EU-weit. Stetig tanzt dieses Knüppelchen erbarmungslos über unseren Köpfen, jetzt müssen wir uns auch noch mit solchen fragwürdigen Erzeugnissen messen, uns dieserhalb zu Spottpreisen abspeisen lassen, nachdem unsere Produktionskosten exorbitant ins Kraut geschossen sind.

Cui bono!?

Die Slowakei jedenfalls verbietet eine Verarbeitung und den Verkauf dieses ukrainischen Getreides, das mit Chlorpyrifos belastet ist - sogenannte Chlorphosphatverbindungen haben es einfach in sich, kein neues Wissen sondern altbekannte Mechanismen, die von Menschen für Menschen entwickelt wurden. Seit einigen Jahren ist es in der EU jedenfalls nicht mehr zugelassen. Einem Chemiker muss ich solche Hintergründe nicht erklären, er weiß wovon ich spreche.

Chlorpyrifos wurde jahrzehntelang gegen Schädlinge in der Landwirtschaft eingesetzt. Es steht im Verdacht, Erbgut und Nerven bei Kindern zu schädigen. Zuvor hatte die europäische Lebensmittelbehörde Efsa Gesundheitsbedenken bestätigt. Daher wurde die auslaufende Zulassung hier in der EU auch nicht mehr erneuert.

Nunmehr kommt damit belastetes Getreide bei uns bedenkenlos über die Hintertür fraglich legitim auf unsere Teller. Ganz still und leise haben unsere Statistiker dasselbe als europäisch heimisches Getreide, gewachsen auf unseren Äckern, ausgewiesen.

Wieviel liegt davon auch noch in unseren Lägern bei den Händlern auch hierzulande zur Durchmischung, die wohl sehr flott voranschreiten wird. Wieviel Getreide wird auch hier in Deutschland wertlos, wenn eben das ukrainische einfach draufgekippt wurde. Hat man den „Arsch in der Hose“ (sorry für die derbe Wortwahl an dieser Stelle, musste sein!), hier endlich Tacheles zu reden!? - Zu befürchten ist, dass diese Wahrheiten unter den Teppich des Schweigens gekehrt werden. Herr Mundt befindet sich bestimmt noch im Osterurlaub...!?

Dem Vernehmen nach ist beim Umschlagen dieses Getreides den Beteiligten dieser Geruch in die Nase gekrochen; man fragte sich, was hier nicht stimme.

Versagt hier in Deutschland ein entsprechend unverzichtbar funktionierender Kontrollmechanismus komplett!?

Verkauft man dabei neben uns Bauern nicht auch unsere ahnungslosen Verbraucher für absolut blöd!? Timmermans hat davon keine Kenntnisse!? - Hüstel!!!

Nun - nächste Woche schicken wieder unzählige Leerverkäufe auf den Plattformen unserer Nullen und Einsen unsere Erzeugerpreise sämtlichst auf katastrophale Talfahrt, dank der Ware eben, die man hier zum Verschneiden als Billigmacher dringend braucht. Unsere schutz- und ahnungslosen Verbraucher sind diesen Machenschaften einfach gnadenlos ausgeliefert.

Timmermans, wie erbärmlich seid ihr innert der EU-Kommission doch alle unterwegs, wenn es um eure eigene Geldgier geht!? Niemals gewählt, kann man euch auch nicht abwählen, leider. Genau das ist nachweislich äußerst fatal und gehörte schleunigst geändert. - Ihr verkauft schmerzbefreit die eigene Seele, ohne jedwede Ethik und Moral sogar eure eigenen Bauern, opfert einen ganzen Berufsstand unter dem gemeinsamen EU-Dach ganz hemmungslos!!! Wer zieht euch alle dafür endlich zur Rechenschaft, wenn die fatalen Konsequenzen hieraus über kurz oder lang knallhart offenbar werden!?

Jeder weitere tote deutsche/europäische Bauer ackert nimmer!!!...
Klaus Fiederling schrieb am 14.04.2023 11:36 Uhrzustimmen(27) widersprechen(4)
Ein grundehrliches Lob und verdienten Dank an Sie, werter Herr Dr. Mehrtens. Bei Ihnen fühle ich mich immer gut informiert, ohne weichgespülte Einlassungen und fadenscheinige Resümees zunächst verinnerlichen und erst einmal prinzipiell für mich selbst hinterfragen zu müssen.

Anderweitig ist Ihre Überschrift in der Agrarfachpresse wohl keine Meldung wert, obgleich das erhebliche Sprengkraft in sich birgt, ruiniert man mit einem solchen mehr als fraglichen Geschäftsgebaren nicht weniger als unsere Erzeugerpreise in der gesamten EU, setzt damit ignorant sehr viele Höfe in ihrer zukünftigen Existenz bewusst aufs Spiel. Wir Bauern alle sind von dieser Problematik massiv tangiert!!!

Was unternimmt uns allwissender Herr Özdemir!? - NIX!!! - Plattform im mittlerweile im Dauer-Stillstand...

Allerdings, demgegenüber rollen die Euronen auf unseren Plattformen der Nullen und Einsen, diese agieren unbelassen weiterhin, vollkommen entkoppelt mir ihren unzähligen Leerverkaufen tagtäglich, peitschen damit unsere Erzeugerpreise knüppelhart in tiefste Abgründe, die die aktuellen realen Erzeugerpreiskonstellationen gar nicht mehr hergeben zu wissen!? Der Geldregen fließt systematisch in die Geldspeicher unserer handverlesenen Dagobert Ducks. _ Chapeau, werter Herr Özdemir, Sie "belohnen" das richtige Klientel!!! Heute muss man in erster Linie skrupellos sein, um Margen generieren zu können.

Präsident Macron resümierte dieser Tage erst für die Ernte in 2023 extrem nüchtern bereits den nächsten Dürresommer; es trifft nicht nur Frankreich katastrophal hart; Italien, Spanien, Portugal u.a. auch, um noch einige weitere Beispiele zu nennen.

Kommende Woche kommt nochmals die Frostpeitsche wohl auch zu uns.
- Folgenlos!?

Ist es nicht schon geradezu perfide, sich als Bauer heute wünschen zu müssen, dass dann sehr viel kaputt gehen sollte - Mengen, die wir nicht mehr dem Markt andienen können, um damit die eigenen Erzeugerpreise kontinuierlich zu ruinieren!?

Nein, wir Bauern müssen uns bei solchen Gedanken wahrhaftig nicht ertappt fühlen, unser Umfeld hat nämlich überhaupt keine Skrupel, die Landwirtschaft innerhalb deutscher Grenzen sukzessive komplett abzuschaffen. Mit solchen fragwürdigen Rechtsgeschäften können wir einfach nicht mithalten!!!

Wer schützt uns denn davor!? - Unsere Verbände, eine verantwortungsbewusste Agrarpolitik, wirklich nicht, ...wer sonst!? Ich höre hier nur das laute Schweigen im Walde.

Mehr Schutz durch unser Bundeskartellamt!? - Hust, hust - wann, wenn nicht jetzt, werte Herren Özdemir und Mundt!?

Nein, das wird einfach nix - das Höfemassensterben in Deutschland innerhalb der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts wird wohl in grausamen Zahlen, Daten und Fakten in unsere Annalen Einzug halten.... Chapeau!!! Lasst euch alle feiern für eben diese perfide Sterbehilfe!!!

"Manche Hähne glauben noch immer, dass die Sonne ihretwegen aufgeht." (Theodor Fontane)
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