Laut Daten des Verbandes
Bioland auf Grundlage einer Erhebung bei bundesweit 40 Ökomolkereien wurden im Mai 2020 für ein Kilogramm ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof im Bundesmittel 47,1 Cent gezahlt; das waren nur 0,4 Cent weniger als zu Jahresbeginn. Im konventionellen Bereich war hingegen im gleichen Zeitraum ein Rückgang von 33,2 Cent/kg auf 31,5 Cent/kg, also 1,7 Cent/kg, zu verzeichnen.
Im ersten Quartal waren die Auszahlungsleistungen der konventionellen
Molkereien noch leicht gestiegen; im April und Mai mussten die Milchbauern aber einen Abschlag von insgesamt 1,9 Cent/kg hinnehmen. Neben saisonalen Gründen hat dazu laut derAgrarmarkt Informations-GmbH (
AMI) die Schwäche an den Produktmärkten infolge der Corona-Krise beigetragen. Der Biomilchsektor hat offenbar die Corona-Verwerfungen weniger deutlich zu spüren bekommen, was an der geringeren Bedeutung des Außer-Haus-Verzehrs und des Exports liegt.
Der Preisabstand zwischen Milch aus ökologischer und konventioneller Erzeugung ist seit Jahresbeginn von 14,3 Cent/kg auf 15,6 Cent/kg gewachsen. In den Jahren 2018 und 2019 waren es jeweils rund 14 Cent/kg. Im Krisenjahr 2016 schmierten die konventionellen Milchpreise auf ein Niveau von nur noch 26,7 Cent/kg ab, während die Ökomilch damals im
Schnitt mit 48,2 Cent/kg vergütet wurde. Daraus resultierte der bisher größte Abstand von 21,5 Cent/kg. Die Biomilchpreise geben zwar seit 2018 aufgrund des größeren Rohmilchangebots tendenziell nach, doch in Krisenzeiten zeigen sie eine größere Stabilität als die Preise im konventionellen Bereich.