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06.10.2010 | 09:44 | Milchwirtschaft 

Preisregulierung im Milchmarkt - Nur ein umfassendes Konzept hat Zukunft

Göttingen - Am 04.10.2010 präsentierte MEP Martin Häusling in Berlin die hoch aktuelle Studie „Die Zukunft der Milchwirtschaft: Weniger ist mehr“.

Milchmarkt

Darin wird die Ist-Situation im Milchsektor, die bisherige nationale Milchpolitik und die Preisstruktur für Rohmilch und verarbeitete Milchprodukte in der Europäischen Union (EU), der Schweiz, Kanada und den USA untersucht.

Alle analysierten Staaten greifen auf verschiedene Formen von Marktsteuerungsmechanismen in der Milchwirtschaft zurück. Sie nehmen alle direkt Einfluss auf die Rohmilchpreisgestaltung. Es ist somit nicht die Frage, „ob“ von staatlicher Seite aus interveniert wird, sondern nur „wie“. In den USA werden rund 80% der gesamten Rohmilch von regionalen Mindestpreisprogrammen erfasst. Die EU kauft Milch auf, sobald ein bestimmtes Preisniveau unterschritten wird, um den Preis zu stützen. In der Schweiz legt die privatrechtliche Branchenorganisation Milch (BOM), die sich aus Vertretern des Handels, der Verarbeiter und der Erzeuger besteht, Rohmilchpreisempfehlungen fest. In Kanada gibt es seit 1971 ein halbstaatliches kombiniertes Angebots- und Preissteuerungssystem.

Der Vergleich zeigt, welche Instrumente besonders geeignet sind, damit eine direkte Preisstützung wirklich bei den Milchviehhaltern ankommt:

  • Erzeuger müssen aktiv in die Preisfestlegung mit eingebunden werden und auf Augenhöhe mit den anderen Akteuren (Milchindustrie, Handel und Verbraucher) verhandeln können.
  • Wichtig für die Akzeptanz ist die Allgemeinverbindlichkeit und die Beachtung eines erzeugerübergreifenden Interessensausgleiches (z.B. zwischen Erzeugern in Gunst- und benachteiligten Regionen).
  • Ziel einer solchen Maßnahme muss die Preisstabilität sein, so dass alle Akteure Planungssicherheit bekommen. Bei einem so verderblichen und gleichzeitig ständig anfallenden Rohstoff wie der Milch ist das besonders wichtig.

Somit unterstreicht die neue Milch-Studie die wesentlichen Forderungen der europäischen Milcherzeuger im European Milk Board (EMB).

Insbesondere die Preisstabilität und die Stärkung der Erzeugerposition am Markt hat sich auch die MEG Milch Board auf die Fahnen geschrieben. Als einzige bundesdeutsche Milcherzeugergemeinschaft bietet sie schon jetzt ein schlüssiges Konzept für eine kostendeckende Preisgestaltung für alle Milcherzeuger in Deutschland. (meg)

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