Selbst die rumänischen Konsumenten sind überzeugt, dass die Qualität von Produkten aus anderen EU-Ländern besser ist. Das Hauptproblem sei der Mangel an hochqualitativen Rohstoffen, sagte der Chef des Verbandes der rumänischen Nahrungsmittelindustrie (Romalimenta),
Mihai Visan.
Die EU rät Rumänien, sich durch bestimmte Investitionen und Fusionen bereits bestehender rumänischer Betriebe als möglicher Partner für Nahrungsmittel-Produzenten aus der EU zu profilieren. "Rumänien kann und muss seine Produktpalette erweitern und die Qualität verbessern, um sowohl die rumänischen Verbraucher zufriedenzustellen als auch die Konsumenten in anderen EU-Ländern", meinte kürzlich der Vertreter der
EU-Kommission in
Rumänien, Donato Chiarini. Rumänien ist Nettoimporteur von Nahrungsmitteln.
Die EU-Förderungen, die bisher in die rumänische Landwirtschaft geflossen sind, haben die Situation laut APA angeblich bisher nicht grundlegend verbessert. Jene Betriebe, die Geld aus dem SAPARD-Fonds bekommen haben, verarbeiten 930.000 t Milch pro Jahr - das sind mehr als drei Viertel der Gesamtmenge von 1,2 Mio. Jahrestonnen - sowie 993.000 t Fleisch, was 8% der Gesamtmenge entspricht. In Rumänien gibt es 1,2 Mio. Bauern und 1,7 Mio. Kühe, statistisch gesehen besitzt also ein Bauer 1,4 Kühe. In Westeuropa liegt dieser Durchschnitt bei 50 Kühen. Der typische rumänische Bauer melkt seine Kühe noch immer manuell. Nur 19 von 227 rumänischen Milchverarbeitern dürfen ihre Produkte im EU-Ausland anbieten.
Die Hersteller von Gemüse- und Obstkonserven haben bisher EUR 40 Mio. von der EU für die Modernisierung ihrer Fabriken erhalten. Das sei aber noch immer viel zu wenig, sagte der Präsident des
Dachverbandes Romconserv, Aurel Tanase. Nur 40% der von der Industrie verwendeten Verpackungen werden in Rumänien hergestellt, der Rest importiert. In Rumänien gibt es 30 Verpackungshersteller. (AIZ)