Die russische Landwirtschaftsministerin Jelena Skrynnik bestätigte die
Ernteprognose, wonach Russland rund 85 Mio. t ernten soll. Das Exportpotenzial 2011/12 wurde mit 15 bis 17 Mio. t beziffert. Die russischen Übergangsvorräte an Getreide zum 01.07.2011 werden nach ihren Worten auf 18,0 bis 18,5 Mio. t geschätzt.
Skrynnik äußerte die Hoffnung auf einen vollständigen Wiederaufbau des durch das Embargo unterbrochenen Handels mit Getreide. An den internationalen Märkten, so die Ministerin, kann Russland Nahrungsweizen sowie Gerste und
Körnermais anbieten.
Die Rückkehr auf den Weltmarkt ist aber für russische Getreideexporteure nicht unproblematisch. Beispielsweise beim staatlichen Ankäufer des einst wichtigsten Importlandes, Ägypten, bleibt russisches Getreide weiterhin unerwünscht. Vor diesem Hintergrund hatte Skrynnik in der vergangenen Woche in Paris beteuert, Russland könne stabile Lieferungen von Getreide und Ölsaaten auf dem Weltmarkt garantieren.
Die Ukraine könnte 2011/12 an den internationalen Märkten 20 bis 25 Mio. t Getreide aus der voraussichtlich rund 45 Mio. t großen Ernte anbieten. Diese Prognose gab der erste stellvertretende Landwirtschaftsminister, Nikolai Besuglyj, Mitte der Woche ab. Er betonte vor Journalisten in Kiew, dass sein Ressort derzeit keinen Anlass für jegliche administrative Exporteinschränkungen der Ausfuhren sehe. Die ministerielle Ernteerwartung liegt in der Mitte der in dieser Woche von anderen Stellen und Experten veröffentlichten Prognosen, die von 42 bis 48 Mio. t reichen. Im vergangenen Jahr wurden in der Ukraine witterungsbedingt nur 39,3 Mio. t Getreide eingebracht. (BMLFUW/AIZ)