«Wenn die Sanktionen gegen Russland verlängert werden, verlängern wir unsere Gegenmaßnahmen», bekräftigte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew der Agentur Tass zufolge am Freitag. Eine Verschärfung schloss er zunächst aus.
Das Importverbot für Lebensmittel aus der EU und den USA gilt seit Anfang August 2014. Es ist eine Reaktion auf die Strafmaßnahmen des Westens gegen Russland wegen der Ukraine-Krise. Die EU will an ihren Sanktionen bis Ende Januar 2016 festhalten.
Durch das Importverbot sind zahlreiche westliche Lebensmittel wie Käse und Fleischprodukte aus Russlands Supermärkten verschwunden. Die Preise sind zudem wegen der
Wirtschaftskrise rasant gestiegen.
Russlands Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch verteidigte beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg das Importverbot als Chance für die russische Landwirtschaft. «Wenn dieses Embargo endet, wird Russland nicht nur ein Imperium sein, das Öl und Gas verkauft, sondern das auch ein mächtiger Agrarproduzent ist», meinte er. Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschjow betonte aber, es werde noch fünf bis zehn Jahre dauern, bis sich der größte Flächenstaat der Erde selbst mit Agrarprodukten versorgen könne. (dpa)