Dies ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie „Erweiterung der regionalen Dienstleistungsschlachtkapazitäten“ des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB), die am Montag (23.1.) bei der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin an Landwirtschaftsminister Wolfram Günther überreicht wurde.
„Durch Recherchen, Interviews, Expertendossiers sowie durch eine eigens durchgeführte Umfrage mit beteiligten Interessensgruppen konnten wir ermitteln, welche wirtschaftlichen, finanziellen, technischen, organisatorischen und umweltrelevanten Aspekte erfüllt werden müssen, um eine regionale Dienstleistungsschlachtstätte in Sachsen erfolgreich etablieren zu können,“ erklärte SLB-Präsident Torsten Krawczyk. Nun müsse die Politik zeigen, dass sie Willens ist, den „notwendigen Lückenschluss der Wertschöpfung Fleisch in Sachsen zu ermöglichen“.
Laut Studie ist dies mit einem Dienstleistungsschlachthof möglich, für den als Pilot-Standort die Region Chemnitz mit Erweiterungspotential in Bautzen geeignet erscheint. Zudem müsste der Regionalschlachthof Belgern qualifiziert werden. Dabei wird eine Schlachtkapazität von bis zu 5 760 Schweinen pro Woche für sinnvoll erachtet. Die dafür notwendige Investitionssumme beläuft sich auf mindestens 35 Mio Euro exklusive Fördermittel, Grundstückserwerb und Erschließung. Für die Gesamtinvestition sind staatliche Fördermittel aber möglichwerweise auch genossenschaftliche Beteiligungen notwendig.
Für einen langfristigen wirtschaftlichen Betrieb und zur Sicherstellung des Standortes wäre ein Genossenschaftsmodell, bei dem sich Erzeuger, Verarbeiter und Handel beteiligen, empfehlenswert, heißt es in der Studie. Das Standortkonzept soll sich an den künftigen Anforderungen an Tierwohl, Klima- und Umweltschutz sowie Regionalität orientieren und auch eine Kombinationsschlachtung von Rindern und Schweinen sowie teilmobile Schlachtungen ermöglichen.
Die regionale Schlachtstätte soll laut Studie ihr Angebot zum Erhalt des regionalen Markenversprechens auf Kunden in Sachsen fokussieren. Dadurch könne die regionale Grundversorgung mit Schweinefleisch, bei einem derzeitigen Selbstversorgungsgrad von etwa 30 % verbessert werden. Zudem würden bis zu 70 Arbeitsplätze am Standort entstehen.
AgE