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05.02.2023 | 07:44 | Schweinemarkt 

Schlachtschweine-Notierungen in der EU machen Satz nach oben

Bonn - Das geringe Lebendangebot hat in dieser Woche die Notierungen für Schlachtschweine europaweit deutlich steigen lassen.

Schlachtschweine
Schlachtschweine in Europa werden immer knapper - Schlachtbetriebe müssen tiefer in die Tasche greifen - VEZG-Preis steigt um 8 Cent auf 2,08 Euro - Auch in anderen EU-Mitgliedstaaten legen die Notierungen deutlich zu - Historischer Höchstpreis in Spanien - Fleischpreise am Binnenmarkt hinken denjenigen am Lebendmarkt weiter hinterher. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
In Deutschland setzte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung um 8 Cent auf 2,08 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Das sehr übersichtlich ausfallende Schweineangebot reiche nicht vollständig aus, um die Nachfrage der Schlachtunternehmen zu decken, berichtete die VEZG.

Gleichzeitig hat laut Analysten die Fleischnachfrage Anfang Februar etwas angezogen, was bei knappem Schlachtviehangebot zu einem Ungleichgewicht führte. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) wies zudem darauf hin, dass die Lagerbestände an Schweinefleisch in den vergangenen Monaten deutlich abgebaut worden seien.

Bei Fleischengpässen könnten die Schlachtunternehmen nicht mehr auf große Vorräte zurückgreifen und müssten Schweine schlachten, was auch aus Gründen der Kapazitätsauslastung der Fall sei. Um die Tiere müssten sich die Fleischhersteller derzeit jedoch „intensiv bemühen“, so die ISN.

Aufgrund des Bestandrückgangs habe das Schlachtviehangebot im Januar rund 9 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau gelegen. Ähnlich war die Situation in Belgien, wo die Ankaufspreise für schlachtreife Tiere zuletzt zwischen 7 Cent und 8 Cent/kg Lebendgewicht (LG) zulegten. Auch in den Niederlanden tendierten die Schlachtschweinepreise diese Woch nach oben, im Mittel um 5 Cent/kg SG.

In Österreich begann laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) „ein Konkurrenzkampf um schlachtreife Tiere“. Seine Leitnotierung hob der Verband um 5 Cent auf 2,14 Euro/kg SG an. Danish Crown litt dagegen weiter unter den schwachen Drittlandsexporten und änderte seinen vergleichsweise niedrigen Ankaufspreis im Unterschied zu den Nachbarländern nicht.

Teurere Mastschweine im Süden



In den südlicheren Gefilden der EU konnten sich die Mäster dagegen ebenfalls über Zuschläge freuen. In Italien stieg die nationale Notierung innerhalb von zwei Wochen um 6,4 Cent/kg LG. In Frankreich setzte sich die bereits seit Jahresbeginn anhaltende Hausse fort: Am Marché du Porc Breton legte die Notierung im Vorwochenvergleich um 4,7 Cent auf 2,064 Euro/kg SG zu.

Trotz leichter Vermarktungsprobleme wegen eines landesweiten Streiks waren die nur begrenzt vorhandenen Tiere gut gefragt. In Spanien ging die Aufwärtsentwicklung am Mercolleida ebenfalls weiter. Die Notierung für Schlachtschweine stieg dort im Vorwochenvergleich um 3,2 Cent auf das Rekordniveau von 1,75 Euro/kg LG.

Die schlachtreifen Tiere in Spanien bringen aktuell zwar ein Spitzengewicht auf die Waage, doch lag dem Mercolleida zufolge die verfügbare Stückzahl zuletzt um 8 % unter dem Niveau der Vorjahreswoche. Der historische Höchststand der Notierung Anfang Februar sei sehr ungewöhnlich, da normalerweise in dieser Jahreszeit die Schlachtschweinepreise in Spanien nachgeben würden, so die Analysten aus Lerida.

EU-Preise uneinheitlich



In der Woche zum 29. Januar war die Tendenz bei den Schlachtschweinepreisen in den Mitgliedstaaten noch nicht so klar gewesen. In Mittel aller Länder zahlten die Schlachtbetriebe laut Kommission für Tiere der Handelsklasse E 202,34 Euro/100 kg SG; das waren 0,69 Euro oder 0,3 % mehr als in der Vorwoche. Das vergleichbare Preisniveau des Vorjahres wurde um rund 72 Euro oder 55,2 % übertroffen.

In der Berichtswoche konnten sich die niederländischen Mäster über den europaweit höchsten Zuschlag von 3,4 % freuen. Die Erzeuger in Frankreich und Spanien bekamen jeweils 2,5 % mehr Geld für ihre Tiere. Geringer fielen die Zuwächse in Schweden, Österreich und Portugal mit 0,5 % bis 1,1 % aus. In Deutschland veränderte sich die Auszahlungsleistung der Schlachtunternehmen dagegen nicht. Aus Italien wurde ein Abschlag von 1,0 % gemeldet.

In Ungarn, Polen und Rumänien sanken die Schlachtschweinepreise stärker, und zwar zwischen 1,7 % und 2,9 %. Noch etwas darüber lagen die Abzüge in Dänemark mit 3,0 %.
EU-Marktpreise für SchlachtschweineBild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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