Deutscher VEZG-Preis wird um 5 Cent nach unten korrigiert - Preisdruck der Schlachtunternehmen macht sich bemerkbar - Entwicklung in Österreich vergleichbar - Abschläge in Spanien und Frankreich moderater - Belgische Ferkel wieder gefragter - Leitpreis in Italien weiterhin nicht nach unten korrigiert. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Noch immer fehlen spürbare Impulse vom Fleischmarkt, gleichzeitig nehmen die Schlachtgewichte saisonüblich wieder zu.
Dem seitens der maßgeblichen Schlachtunternehmen verstärkt ausgeübten Preisdruck könne nicht vollständig ausgewichen werden, erklärte in Deutschland die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften Vieh und Fleisch (VEZG). Sie nahm ihren Leitpreis vor diesem Hintergrund am Mittwoch (20.9.) um 5 Cent auf 2,25 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurück.
Nach Angaben von Marktanalysten haben die Mäster in Süddeutschland vermehrt mit einer schwierigeren Vermarktung zu kämpfen. Vergleichbar entwickelte sich die Situation in anderen Mitgliedstaaten. Die Rückstaubildung vor den Schlachtrampen werde sichtbarer, berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) aus Österreich.
Konkret ist das Angebot an schlachtreifen Schweinen in der Alpenrepublik laut VLV um 2 % bis 3 % gestiegen, in Verbindung mit der deutschen Preiskorrektur gab auch die österreichische Notierung um 5 Cent auf 2,32 Euro/kg SG nach. Moderater fielen die Abschläge in Frankreich und Spanien aus. Am Marché du Porc Breton wurde das Vorwochenniveau um 2,3 Cent unterboten, am Mercolleida belief sich der Abschlag auf 2,9 Cent.
Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown verringerte seine Auszahlungsleistung ebenfalls, und zwar um umgerechnet 2 Cent auf einen Basispreis von 1,68 Euro/kg SG. Nicht anschließen wollte sich die belgische Danis-Gruppe, die ihren Schweinepreis unverändert beließ. Marktteilnehmer berichteten aus Belgien von einer wieder lebhafteren Nachfrage nach Ferkeln, vor allem aus Spanien.
In Italien wird das Marktgeschehen weiterhin vom Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) beherrscht. Zuletzt kam es jedoch nicht zu einer weiteren Ausbreitung, was die Marktteilnehmer verhalten positiv stimmte. Der Leitpreis wurde erneut nicht nach unten korrigiert.
EU-Durchschnittspreise schwächeln weiter
In der Woche zum 17. September haben die Durchschnittspreise in der EU erneut überwiegend nachgegeben. Tiere der Handelsklasse E wurden nach Angaben der EU-Kommission im Mittel für 228,72 Euro/100 kg SG gehandelt; das waren 0,24 % weniger als in der Woche davor. Dem EU-Trend trotzen konnte die Notierung in Italien, wo es zu einem Aufschlag von 2,3 % kam.
Behaupten konnten sich auch die Schweinepreise in Polen, Finnland, Ungarn, der Slowakei und Slowenien; dort wurde das Vorwochenniveau zwischen 0,3 % und 0,1 % übertroffen. Während sich die Mäster in Deutschland mit stabilen Preisen zufriedengeben mussten, gingen die Schlachtschweinepreise in Österreich, Belgien, Spanien und Frankreich zwischen 0,3 % und 0,9 % zurück. Spürbar kräftiger fiel das Minus mit 1,8 % in Dänemark aus.