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22.09.2023 | 14:33 | Ukrainisches Getreide 

Weiterer Getreidefrachter verlässt blockierten ukrainischen Hafen

Tschornomorsk - Der Getreidefrachter «Aroyat» ist trotz der russischen Seeblockade aus dem ukrainischen Hafen Tschnornomorsk ausgelaufen.

Getreidefrachter
(c) proplanta
Das Schiff sei mit 17.600 Tonnen Getreide auf dem Weg nach Ägypten, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Freitag auf Facebook mit. Die unter der Flagge von Palau laufende «Aroyat» sei damit bereits der zweite Frachter, der durch den von der Ukraine eingerichteten temporären Seekorridor ein- und wieder ausgelaufen sei, betonte er. Moskau hatte das Getreideabkommen im Juli aufgekündigt und gedroht, alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, potenziell als Träger militärischer Güter zu betrachten.

Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic ist die «Aroyat» inzwischen auf dem Schwarzen Meer in offener See. Ihre Besatzung setzt sich aus Ägyptern, Albanern, Aserbaidschanern, Belgiern und Türken zusammen. Das Schiff wird am Mittwoch in Alexandria erwartet. Die «Aroyat» kam vor einer Woche gemeinsam mit der «Resilient Africa» in Tschornomorsk an. Die «Resilient Africa» hat die Passage durch das Schwarze Meer bereits erfolgreich hinter sich gebracht und liegt inzwischen vor Istanbul.

Die Ukraine war vor dem russischen Angriffskrieg einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die von Moskau seit Kriegsbeginn betriebene Seeblockade löste weltweit Sorgen vor einer Krise an den Lebensmittelmärkten und insbesondere bei der Versorgung armer Länder in Afrika und Asien aus.

Russland erklärte sich daher in dem sogenannten Getreide-Abkommen zu einer begrenzten Freigabe der Verschiffung ukrainischen Getreides bereit. Dann ließ es die Vereinbarung auslaufen, weil sich Moskau durch westliche Sanktionen bei der Ausfuhr eigener Lebens- und Düngemittel behindert sieht. Erst wenn diese Beschränkungen aufgehoben würden, sei Moskau bereit, auch das Abkommen wieder in Kraft zu setzen, hieß es von Kremlchef Wladimir Putin. Es gibt indes keine Sanktionen gegen russisches Getreide. Die Probleme liegen eher bei der Finanzierung und Versicherung der Exporte.
dpa
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