Die Gruppe soll Milchprodukte ins Land geschleust haben, die von einem russischen Embargo gegen Essen aus der EU und den USA betroffen sind, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Die Waren wurden demnach in einem Lager mit Etiketten international bekannter Hersteller versehen und dann an Supermärkte etwa in Moskau und St. Petersburg verkauft. Moskau verbietet die Einfuhr westlicher Nahrungsmittel als Reaktion auf Sanktionen der Europäischen Union und der USA gegen Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts.
Bei mehreren Razzien nahm die Polizei sechs Menschen zwischen 29 und 58 Jahren fest. Rund 500 Tonnen Essen wurden beschlagnahmt. Der Handel mit verbotenen Lebensmitteln habe der Gruppe seit März umgerechnet knapp 28 Millionen Euro eingebracht, hieß es.
Seit Anfang August vernichtet Russland unter Protest aus dem In- und Ausland Nahrung, die trotz des Embargos in der Regel ohne Zertifikate ins Land gebracht wird. Der Agraraufsicht zufolge wurden bereits rund 600 Tonnen Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte beseitigt.
Kritiker fordern, die Nahrung an Bedürftige zu verteilen. Einer
Umfrage des Moskauer Lewada-Zentrums zufolge halten lediglich 15 Prozent der befragten Russen die Vernichtung für den besten Umgang mit beschlagnahmten Lebensmitteln. (dpa)