Das neuerliche Drehen an der Preisschraube sei eine Provokation der Bauern, sagte er beim Eröffnungsrundgang am Freitag in den Hallen unter dem Funkturm. Langfristig hätten auch die Verbraucher davon keinen Vorteil.
Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes ist dies die 13.
Senkungen binnen zwölf Monaten. Bereits vor Beginn der weltgrößten Branchenschau hatten der Verband und die Ernährungsindustrie ein Ende der Rabattschlacht des Lebensmitteleinzelhandels gefordert. Sie sehen die Existenz von Landwirten und mittelständischen Unternehmen gefährdet.
Zum Grüne-Woche-Beginn gab es nach Angaben der Messegesellschaft bereits einen guten Besuch. Ein starker Andrang wird an diesem Samstag erwartet. Bis zum 24. Januar werden mehr als 400.000 Gäste erwartet. Auf der Messe der 100.000 Genüsse zeigen 1.600 Aussteller aus 56 Ländern ein Angebot aus fünf Kontinenten.
Politisches Thema ist der Klimaschutz. Zu einem Forum mit dem Titel «Landwirtschaft und Klimawandel» werden an diesem Samstag 56 Minister aus aller Welt in Berlin erwartet. Auf der Messe gibt es morgens eine international besetzte Diskussionsrunde dazu.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) hatte zur Messe- Eröffnung angekündigt: Bei dem Treffen sollen die Grundlagen für ein Arbeitsprogramm zur Bewältigung des Klimawandels durch die Landwirtschaft geschaffen werden. Langfristiges Ziel sei, die Klimaeffizienz im Agrarbereich zu verbessern.
Zum Messeauftakt wurden auch zwei Sichtweisen im Agrarbereich deutlich. Während der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut
Brunner (CSU) zuversichtlich nach vorn schaut und einen wieder anziehenden Export für
Agrarprodukte erwartet, blicken die Milchviehalter eher skeptisch in die Zukunft. Sie halten die aktuell leichte Verbesserung der
Milchpreise für eine saisonale Erscheinung und befürchten in den nächsten Monaten einen neuerlichen Absturz der Preise. (dpa)