Millionenschweres Bierkarussell - Fünf Jahre Haft für Mitläufer. (c) proplanta
Das Landgericht Würzburg ordnete für den schwer drogenabhängigen 42-Jährigen zudem eine sofortige Therapie an. «Das ist Ihre letzte Chance», sagte der Vorsitzende Richter. Er sprach von einem «harten aber notwendigen Urteil».
Eine international agierende Bande hatte den Import von französischem Bier nach Deutschland vorgetäuscht, um die in der Bundesrepublik niedrigeren Biersteuern auszunutzen.
Tatsächlich wurde das Bier aber in andere Länder, unter anderem nach Großbritannien, gebracht. Auf diese Weise sollen europäischen Finanzbehörden 35 Millionen Euro an Steuereinnahmen verloren gegangen sein.
Knapp 3.600 fingierte Lieferungen wurden dem 42-Jährigen vorgeworfen. Für die erfundenen Importe hat die Gruppe laut Anklage sechs Millionen Euro Steuern in Deutschland gezahlt - weniger als in anderen Ländern fällig geworden wären. Etwa 700.000 Euro soll der Angeklagte als «Provision» bekommen haben. Auch seine Frau habe Geld erhalten. Die französischen Behörden schickten einen 1.500 Seiten umfassenden Steuerbescheid.
Der Würzburger hatte die Taten während des Prozesses über seinen Anwalt gestanden. Die französischen Hintermänner sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch unbekannt. Gegen einen Mittelsmann soll demnächst ebenfalls in Würzburg verhandelt werden.